Rezension

Leider enttäuschend

Die sieben Königreiche, Band 1: Die Beschenkte - Kristin Cashore

Die sieben Königreiche, Band 1: Die Beschenkte
von Kristin Cashore

Da ich schon einiges Gutes über dieses Buch gehört habe, wollte auch ich es unbedingt lesen und musste leider feststellen, dass dieses Buch meinen Geschmack nicht wirklich treffen konnte. 

 

Der Beginn des Buches liest sich wirklich sehr gut, dank des wunderbaren Schreibstils der Autorin und ich kam auch sehr gut zurecht in der Welt von Katsa und Bo. Gleich nach der ersten Seite dachte ich mir: Yeah, das ist genau mein Ding. Ich hatte eine Mischung aus "Throne of glass" und Mittelalter erwartet, doch leider war dieser Eindruck nur zu Anfang da. 

 

Die Idee der "Beschenkten" finde ich richtig gut, doch ich hätte mir mehr Infos darüber gewünscht. Ich finde, dass man noch so viel mehr darüber erzählen hätte können z.B. was die Ursache dahinter ist, warum nur manche Beschenkte sind, woher die Gaben stammen, wer Katsas Eltern sind oder wie die Gaben vererbt werden. 

 

Katsa ist für mich einfach ein Rätsel. Sie ist so dermaßen besonders, anders und in sich gekehrt, dass ich gar keinen Draht zu ihr aufbauen konnte. Mitten im Buch bekommt sie eine Identitätskrise. Und wie löst sie das ganze? Sie rennt weg in den Wald und denkt drüber nach. Am nächsten Morgen wacht sie mit einer vollkommen unverständlichen Wut im Bauch auf, die sie selbst nicht erklären kann und ich denke mir nur so: Hab ich hier eine fünfjährige vor mir oder eine erwachsene Frau. Fünf Minuten später schläft sie mit Bo, wobei sie auf gar keinen Fall ihre Selbstständigkeit verlieren will. Das ist neben der Frage, will ich einen Ehemann, ihr größtes Problem. Mir persönlich ist das einfach zu viel persönliche Krise. Ich will etwas spannendes über die Geschichte erfahren und nicht mit den Problemen einer Frau konfrontiert werden, die definitiv irgendwelche Kontaktprobleme mit Menschen hat. 

Bo dagegen ist wirklich sympatisch und mit ihm habe ich das gesamte Buch mit gelitten. Allerdings fand ich die Liebesbeziehung zwischen Bo und Katsa sehr holprig und plötzlich, denn auf einmal wird eine Liebe gestanden, die einfach so wie nebenbei erzählt wird. Ich bin ja generell nicht so schnell begeistert bei Liebesbeziehungen in Büchern, aber diese war einfach unglaubwürdig. 

 

Leider ebbt die Spannung zur Mitte des Buches ab, denn durch gefühlt ewige Szenen im Wald oder im Gebirge oder auf See zieht sich die Geschichte wie Kaugummi, ohne dass viel passiert. 

Erst zu Ende des Buches überrascht die Autorin mit Wendungen und ein wenig Action, wobei auch das relativ schnell vorbei ist. 

 

Fazit

Wow, dieses Buch hat mich leider enttäuscht, da ich einfach mehr bzw. was anderes erwartet habe als das Buch am Ende zu bieten hatte. Mir hat es eindeutig an Spannung gefehlt und die Charaktere sind einfach nicht mein Fall gewesen. Die Grundidee finde ich sehr interessant, wobei ich der Meinung bin, dass man alles um die Beschenkten um einiges mehr hätte ausschmücken können und da viel Potential verloren gegangen ist. Aber vielleicht kommt da ja noch mehr in den nächsten zwei Bänden, die ich aber wahrscheinlich eher nicht mehr lesen werde. 

 

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen, da mir trotzdem die Grundidee gut gefallen hat!