Rezension

Leider enttäuschend..

Ich soll nicht lügen - Sarah J. Naughton

Ich soll nicht lügen
von Sarah J. Naughton

Bewertet mit 2.5 Sternen

"Er trinkt noch einen Schluck, bevor er antwortet, und als er sein Glas abstellt, wirkt er ernst. "Das Leben ist aber kompliziert. Wenn Sie das nicht wissen, leben Sie nicht wirklich." (S. 31)
 

Meine Meinung

Bereits zu Anfang lernen wir die Hauptprotagonistin Mags kennen, die zu ihrem Heimatort zurückkehrt, weil sie von dem Unfall ihres Bruders gehört hat. Jedoch hat sie ihren Bruder jahrelang nicht gesehen und weiß dementsprechend recht wenig über ihn. Dass er im Koma liegt, macht es auch nicht viel besser, denn Mags glaubt nicht, dass es ein Selbstmordversuch war. Denn ihr Bauchgefühl sagt, dass hier irgendwas nicht stimmt. Zudem lernt sie auch noch seine angebliche Verlobte Jody kennen, mit der sie sofort nicht wirklich klar kommt. Da ihr jedoch niemand glauben will, nimmt sie alles selbst in die Hand und entdeckt so einige Geheimnisse über den Ort, das Haus in dem sie wohnt und vor allem über ihren Bruder.
Außerdem lernt sie Daniel kennen, zu dem sie sich hingezogen fühlt und dennoch total abweisend gegenüber ist. Als hätte sie nicht schon genug Probleme....

Ich bin ziemlich gut in die Geschichte gekommen, weil es direkt zur Sache kam. Jedoch hat sich im Laufe die Geschichte ziemlich hingezogen. Ich hatte auf jeden Fall anderes erwartet. Man begleitet Mags die ganze Zeit bei der Beweissuche und so habe ich mich auch gefühlt. Ich begleite sie, beobachte, aber bin trotzdem nicht ganz mit dabei. Die ganzen Wendungen waren mit der Zeit nicht mehr überraschend, weil man sich einige Dinge schon gedacht hat. Zum Ende hin, war also ziemlich klar, was geschehen ist. Leider gab es nicht viele Auf und Abs, weshalb die Handlung ziemlich monoton verlief, was ich ziemlich schade fand. Ich hätte mir weniger Drumherum gewünscht und wirklich gefesselt war ich leider auch nicht.

Der Schreibstil jedoch war ziemlich, ziemlich gut. Es war unglaublich leicht zu lesen, man kam ziemlich schnell durch die Kapitel. Was ich auch schön fand, dass die Autorin den Leser ziemlich in die Irre geführt hat, weil hier aus mehreren Sichtweisen geschrieben wird. Einmal aus Mags und Jodys und noch andere Charaktere, die im Laufe der Geschichte ziemlich wichtig werden. So weiß man auch vor allem zu Anfang nicht, wer denn welches Spiel spielt, bleibt also genauso wie Mags ahnungslos. Was ich auch schön und neu fand, ist dass bei der Sichtweise von Jody der Leser bzw. der Bruder angesprochen wird. Was ich genau damit meine, lest selbst! ;-)

Fazit

Eine Geschichte mit viel Potenzial, das jedoch nicht ganz ausgenutzt wurde. Fesseln oder überraschen konnte es mich leider nicht wirklich, die Grundidee ist aber super.
Es bekommt dementsprechend 2,5 von 5 Krönchen!  

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplares!