Rezension

Leider enttäuschend aufgrund falscher Erwartungen

Heart. Beat. Love. - James Patterson, Emily Raymond

Heart. Beat. Love.
von James Patterson Emily Raymond

Bewertet mit 3 Sternen

Axi und Robinson sind beste Freunde. Robinson macht alles, was er möchte und ist bei Mädels sehr begehrt. Axi hingegen ist das genaue Gegenteil. Sie ist brav und wird dementsprechend oft von ihm als "Braves Mädchen" bezeichnet und hält sich immer an Regeln. Bis sie ihren Roadtrip durch die ganze USA plant. Dabei spielt es keine Rolle, dass eigentlich noch Schule ist und sie wahrscheinlich durch das Jahr durchfällt, weil sie die Prüfungen verpasst. Die beiden erleben ein riesiges Abenteuer und kommen sich dabei näher. Aber das Schicksal meint es nicht gut mit ihnen. Denn egal, wo man hingeht, von ihm wird man immer wieder eingeholt...

Das Buch klingt nach seichter Unterhaltung und zunächst ist das auch noch so. Die Seiten fliegen nur so dahin, was nicht zuletzt daran liegt, dass es viele große Bilder gibt. Am Anfang fand ich das eine schöne Idee, aber leider sieht man dann auch die Menschen, wodurch die eigene Fantasie sehr beeinträchtigt wird. Das fand ich sehr schade, weil ich mir die Personen ganz anders vorgestellt habe. Daurch fühlte ich mich dem Geschehen auch nicht mehr so nah. Hingegen fan ich Momentaufnahmen, die die Personen nicht zeigten, sehr gelungen.

Der Schreibstil ist hin und wieder sehr amüsant, auch wenn der Autor viel älter ist. Hin und wieder musste man schmunzeln. Alleridngs ist alles sehr schnelllebig, was mich besonders gestört hat. Gerade bei einer solchen Reise ist man ja lange im Auto und hat nicht unbedingt so viel Spaß. Davon ist aber nie die Rede und auch die Sachen, die sie erleben, sind teils sehr unrealistisch. Manchmal wirkte es auf mich so, als wollte der Autor "cool" wirken und dem Leser imponieren. Immer wieder musste ich den Kopf schütteln, weil es einfach so unrealistisch war.

Leider muss ich auch gestehen, dass ich die Entwicklung von Axi nicht positiv fand. Sie wurde zwar selbstsicherer, aber sie hielt sich auch nicht mehr an Regeln. Ich fand ihre Darstellung einfach schlecht, weil es so wirkte, als wäre es gut, dass man sich nicht mehr an Gesetze hält. Gerade diese Botschaft fand ich nicht sonderlich gut.
Und damit kommen wir dann auch zu der großen Überraschung, auf die ich nicht genau eingehen möchte. Allerdings hat mir das gar nicht gefallen, weil es eine Wendung ist, die sich schon andeutet, die aber meiner Meinung nach besser angekündigt werden sollte. Denn von da an ist das Lesen kein Genuss mehr. Stattdessen geht es einem schlecht dadurch, was man ja eigentlich nicht von dem Buch erwartet. Das ist für mich auch ein großer Kritikpunkt, den ich einfach nicht außen vorlassen kann!

Allgemein finde ich die Verhaltensweisen in diesem Roman unmöglich. Die Darstellung stimmt ganz oft nicht mit dem Leben überein. Alles wird auf die leichte Schulter genommen und es wird vermittelt, dass man immer das Leben führen kann, was man möchte, wenn man nur mutig genug ist. Aber genau das ist doch nicht der Fall. Das hat mich manchmal schon ziemlich wütend gemacht, weil es auch einfach eine falsche Sicht erzeugt!

Leider geht der Autor auch nicht so genau auf die Umgebung Amerikas ein, was ich sehr schade finde, da ich mir das erhofft hatte. Viel Neues erfährt man so auch nicht über die USA und mein Fernweh wurde auch nicht so stark geweckt, wie ich es erwartet hatte.
Genauso war es auch mit den Figuren. Ich fühlte mich ihnen nie nah und konnte mich mit dem Ganzen nicht identifizieren.

Insgesamt ist es schwer, dieses Buch zu bewerten. Zunächst hat es mir gut gefallen und auch gefesselt, aber als es zu der angekündigten Wendung kam ging es immer mehr bergab. Auch das Ende konnte mich leider gar nicht überzeugen. Das Buch muss man nicht gelesen haben. Wer sich aber dennoch dafür interessiert, sollte es einfach lesen, weil es sich wirklich schnell liest. Meiner Meinung nach ist hier aber viel Potenzial verschenkt worden, was nict zuletzt daran liegt, dass es so unrealistisch und schnelllebig ohne Tiefe ist. Schade!