Rezension

Leider enttäuscht

Alle sieben Wellen - Daniel Glattauer

Alle sieben Wellen
von Daniel Glattauer

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem ich “Gut gegen Nordwind” beendet hatte konnte ich gar nicht anders, als mich kopfüber in diesen Roman zu stürzen. Schließlich wollte ich doch wissen, ob es eine Fortsetzung mit Leo und Emmi gibt.
Der Schreibstil ist wie beim ersten Teil in Chatform und lässt sich ebenso schnell weglesen. Jedoch empfinde ich insgesamt das Buch als schwächer. Es hatte nicht eine dieser humorvoll, witzigen Szenen, die mich im Teil Eins noch lachen ließen. Das habe ich doch sehr vermisst und bedauert. Insgesamt ist dieser Teil für mich ziemlich düster, bedrückend und teilweise sogar nervig gewesen. Ich meine, ein wenig hin- und her und wieder zurück auf Anfang ist ja nett, aber auf Dauer ? Der Autor hat es hier eindeutig übertrieben, so wirkte Emmi´s Verhalten teilweise sogar unglaubwürdig. Sie bietet sich mehrfach an und trotz Zurückweisung wird sie nicht müde sich zu erklären. Ich weiß nicht hier hatte das Buch dann doch für mich einige Schwächen. War es im ersten Band noch niedlich, wie Leo und Emmi um den heißen Brei rumreden, hatte es hier jeden Reiz für mich verloren. Lediglich die Auflösung der Geschichte trieb mich voran, diese bis zum Schluss zu lesen.
Der Roman ist insgesamt lesenswert, keine Frage, aber so große Begeisterung wie “Gut gegen Nordwind” löste er bei mir nicht mehr aus. Schade eigentlich, hatte ich doch auf ‘Mehr’ gehofft. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet hatte, aber das sicher nicht. Es ist seichte Unterhaltung mit ein wenig Rätsel und Spannung, die Tiefsinnigkeit vermisste ich hier jedoch. Dennoch kann man sich auch hier nicht dem Sog entziehen und muss das Buch einfach beenden. Vom Ende hätte ich mir vielleicht ein wenig mehr Ausführung gewünscht. Beide Romane sind jedoch mal was völlig Neues und sehr gute Unterhaltungslektüre und lassen einen durchaus auch über eigenes Verhalten und Leben sinieren.