Rezension

Leider fehlt mir der letzte Pfiff, um tatsächlich zu überzeugen...

Camp 21
von Rainer Wekwerth

Bewertet mit 3 Sternen

 Die Schreibweise des Autors war für mich tatsächlich zu Beginn etwas schwierig. Ich bin mit der Art und Weise der Erzählung nur bedingt warm geworden, wenn man jedoch auch recht schnell vorankommt. Man kann allem sehr schnell und einfach folgen, was durchaus positiv war.

Erzählt wird aus der Sichtweise von zwei Protagonisten, welche die Schlüsselanker in der Geschichte sind.

Kayla ist eine herzensgute, offenherzige und liebevolle Persönlichkeit. Sie sorgt sich um ihren besten Freund und wird dafür bestraft. Ehrlich gesagt, hat mir diese Entscheidung das ganze um ihre Familie sehr schwer gemacht. Wer bitte gibt sein Kind in solch ein Camp, nur weil es sich Sorgen um einen Freund macht. Auch wenn er Probleme hat, das hätte man definitiv auch anders regeln können.

Mike wirkt ebenfalls sehr ruhig, aufgeschlossen und als ein Fels in der Brandung. Er ist stets für seinen Bruder und seinen Vater da, jedoch muss auch er manchmal ausbrechen. Den Kopf freibekommen und einfach abschalten. Dabei werden er und sein Bruder allerdings von der Polizei erwischt, welche das so gar nicht lustig fanden. Auch hier meines Erachtens etwas sehr weit hochgestochen, aber gut wer weiß ob es nicht in Amerika tatsächlich teilweise so gehandhabt wird.

Die Grundidee der Geschichte hat mir wirklich recht gut gefallen und wurde in manchen Bereichen auch gut umgesetzt. Allerdings gibt es immer wieder Parts, die mich total verwirrt und irritiert haben. Ich kann manche Entscheidungen, welche innerhalb der Geschichte eingebaut wurden einfach nicht richtig nachvollziehen.
 Camp 21 klang zu Beginn nach einem Höllentrip, schaffte es jedoch zu Beginn auch gleich wieder als mehr oder weniger harmlos und diszipliniert dargestellt zu werden. Man erlebt die Jugendlichen in einem Camp, welches für Recht und Ordnung sorgt. Sie geben ihnen eine Aufgabe, überwachen und setzen Grenzen. Dabei hilft ein Armband, welches ich persönlich als sehr fragwürdig empfinde. Trotz allem auch eine interessante Art und Weise der Erforschung, welche ich jedoch in keinster Weise gutheißen kann. ^^°

Nach und nach erkennt der Leser und auch unsere beiden Protagonisten, dass in diesem Camp so einiges schief läuft und das gewisse Armbänder eine negative Wirkung auf die Nervenzellen des Körpers haben können. Es war auf der einen Seite spannend zu lesen und auf der anderen aber auch teilweise einfach zu ruhig und spannungsarm.

Während der Flucht gibt es immer mal wieder spannende und nerven kitzelnde Stellen, allerdings halten diese sich etwas im Hintergrund und sorgen nicht für das ultimative Gefühl.

Die eingebaute Liebesgeschichte ist süß aufgebaut. Die beiden Charaktere passen recht gut zusammen und es war durchaus nachvollziehbar, wie die Entwicklung von Statten ging.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich das Buch an sich ganz gerne gelesen habe. Allerdings hat mir so ein bisschen der Pepp, der spannende Thriller-Anteil und die nervenaufreibenden Szenen gefehlt. Letzten Endes wurde es auf ruhige und recht schnelle Art geregelt, was ich etwas schade für die Grundidee gefunden habe.

Mein Gesamtfazit:

Mit „Camp 21 – Grenzenlos gefangen“ hat Rainer Wekwerth einen durchaus interessanten Grundgedanken umgesetzt, allerdings konnte er mich mit seiner Umsetzung und den Charakteren nicht vollends überzeugen. Sie sind durchaus vielfältig, aber gleichzeitig fehlte mir der letzte Pfiff um wirklich an den Seiten zu kleben und wissen zu wollen wie es weitergeht.