Rezension

Leider für mich absolut enttäuschend

The Hurting - Lucy van Smit

The Hurting
von Lucy van Smit

Bewertet mit 1 Sternen

Ich hätte es besser wissen sollen, ich weiß. Ich hab‘s einfach nicht mit skandinavischen Autoren und Büchern, die in Skandinavien spielen und trotzdem lasse ich mich immer wieder verführen und immer wieder bin ich hinterher enttäuscht. Ja, ich hätte es besser wissen und „the Hurting“ aus dem Weg gehen sollen, aber der Klappentext klang so interessant, dass ich dem Buch einfach nicht widerstehen konnte - hätte ich es mal besser getan.

 

Nell lebt mit ihrem Vater und ihrer krebskranken Schwester Harper in Norwegen. Als sie Lukas begegnet ist sie hin und weg und ziemlich schnell ziemlich schwer verliebt. Doch bald bekommt Lukas Fassade Risse und es wird klar, dass er nicht der ist, der er zu sein vorgab, sondern in Wirklichkeit ziemlich gefährlich, nicht nur für Nell.

 

Das Buch wird unter dem Slogan „Nordic Noir trifft auf Brontës Sturmhöhe“ vermarktet, was meiner Meinung nach nur in einer Hinsicht stimmt: wie auch bei Sturmhöhe sind hier beide Protagonisten unsympathisch. Wie Cathy und Heathcliff, sind mir auch Nell und Lukas tierisch auf den Nerv gegangen. Nell ist einfach nur doof. Ich meine, die Warnzeichen sind da, blinken ihr deutlich ins Gesicht und was macht sie? Tut es trotzdem! Das lässt sich auch nicht mit ihrem Alter erklären, das ist einfach unglaublich dumm. Sie ist Lukas in kürzester Zeit hörig und schaltet ihr Hirn aus. Lukas „Logik“ ist alles nur nicht logisch. Er ist einfach krank und böse und nutzt Nell aus. Die sieht das aber partout nicht.

Ganz am Schluss wird das Buch etwas besser, auch Nell schaltet endlich mal ihr Hirn ein, aber da ist für mich emotional schon alles gelaufen. Ich wollte Nell einfach nur fast den kompletten Roman gegen die Wand werfen. Für mich geht es mit der Verliebtheit und der Hörigkeit viel zu schnell. Ich kann mich nicht in Nell einfühlen und ihr Verhalten dadurch auch nicht nachempfinden. Ich empfinde sie einfach nur als total doof. An Lukas komme ich aber noch weniger heran. Er sorgt bei mir einfach nur für Fragezeichen und Fassungslosigkeit.

 

Fazit: Ich liebe „Entführt – Bis du mich liebst“ und ich hatte – fälschlicherweise – gedacht, dieses Buch könnte in eine ähnliche Richtung gehen. Aber leider war dem nicht so. Mich hat das Buch unglaublich enttäuscht. Die Protagonistin war für mich ein Wesen von einem anderen Stern, einfach so strunz doof und naiv, dass ich einfach nicht an sie herankam. Ich musste andauernd den Kopf über sie schütteln und wollte das Buch mehrfach abbrechen. Die Handlung war für mich lange nur verwirrend und ich konnte keine emotionale Verbindung zu Nell oder Lukas aufbauen. Es war mir auch nicht möglich ihre Motive irgendwie nachzuempfinden. Die Handlung selbst war extrem unrealistisch.

Für mich zählt dieses Buch zu den schlechtesten, die ich dieses Jahr gelesen habe, das kann auch das deutlich bessere Ende nicht mehr herausreißen.