Rezension

Leider für mich zu wenig Handlung - der Fokus liegt nur auf Sex

Best Man - Vi Keeland

Best Man
von VI Keeland

Bewertet mit 2 Sternen

Nat lebt allein mit ihrer 15-jährigen Stieftochter, nachdem deren Vater – Nats mittlerweile Ex-Mann – im Gefängnis gelandet war. Ihr Ex versucht noch immer Nat an sich zu binden und zu manipulieren, aber sie hat keine andere Wahl als ihn im Gefängnis zu besuchen, denn ohne sie darf Izzy ihren Vater nicht sehen. Die weiß das aber so gar nicht zu schätzen und gibt Nat die Schuld an allem.

Auf der Hochzeit ihrer besten Freundin lernt sie Hunter kennen, der alles daran setzt Nat mit seinem Charme ins Bett zu kriegen. Als es in betrunkenem Zustand dazu kommt, gibt Nat ihm am nächsten Morgen eine falsche Handynummer und macht sich aus dem Staub. Sie will nie wieder mit einem gutaussehenden, charmanten und scheinbar erfolgreichen Mann zusammen sein, nicht nach ihren Erfahrungen mit ihrem Ex. Doch Hunter ist hartnäckig und gibt nicht so schnell auf.

 

Ich fand die Chemie zwischen Hunter und Nat unglaublich toll. Das Prickeln konnte man richtig spüren! Aber leider konnte mich das nicht dauerhaft über die Schwächen des Buches hinwegtrösten.

Ich fand es bescheuert wie Nat Hunter dauernd abblockt nur um dann betrunken mit ihm im Bett zu landen. Am nächsten Morgen hat sie einen Filmriss und wundert sich ernsthaft, wie es nur sein kann, dass sie sich an nichts erinnern kann – vielleicht weil sie extrem viel getrunken hat? Nur mal so als Vorschlag...

Ich kann Nats Verhalten nur bedingt nachvollziehen. Eigentlich ist sie mir sympathisch, aber es geht mir auf die Nerven, wie sie auf die Anziehungskraft von Hunter reagiert. Hunter ist mir da anfangs deutlich sympathischer (später gibt es auch einen Grund aus dem er mich nervt). Er weiß, was er will, aber er ist auch einfühlsam und nett und unglaublich charmant.

Was mich an Nat zudem gestört hat, war, dass sie andauernd nur Sex-Gedanken hatte, sobald Hunter in der Nähe war (und auch immer wieder, wenn er nicht da war). Ab einem gewissen Punkt geht es im Buch nur noch um Sex. Ich glaube, würde man die ganzen Sexgedanken, -gespräche und -szenen streichen, wäre das Buch nur noch knappe 100 Seiten dick oder weniger.

 

Davon abgesehen nervt mich die Wortwahl. Es wird alles mögliche an Sex-bezogenem Vokabular verwendet, ganz besonders häufig das F-Wort und seine Verwandten und das V-Wort. Ich habe nichts dagegen, wenn diese Worte auftauchen und auch die anderen, die sich in dem Buch finden, aber hier war es mir einfach zu oft. Zudem mag ich die M-Worte für das weibliche Geschlechtsorgan nicht. 

 

Das Buch ist überwiegend aus der Sicht von Natalia erzählt, immer wieder unterbrochen von Rückblenden aus Hunters Sicht, erst kurz vor Schluss gibt es auch Kapitel in der Gegenwart aus seiner Sicht.

  

Die Wendung / Überraschung war leider auch nicht wirklich mein Fall. Kurz davor gehen mir beide schon extrem auf den Nerv, aber als dann die Wendung kommt, wollte ich nur mit dem Kopf auf den Tisch hauen.

 

Ich habe dieses Buch als Hörbuch gehört. Ich fand die Sprecher gut, aber sie gehören nicht zu meinen Lieblingssprechern. Ich empfand den männlichen Sprecher, Oliver Kube, als relativ kühl. Bei ihm kamen bei mir die Gefühle irgendwie nicht an. Bei Sandrine Mittelstädt war das schon besser, aber auch sie konnte mich nicht zu 100% überzeugen.

  

Fazit: Anfangs hat mich das Buch total begeistert. Ich war hin und weg von der Chemie zwischen Nat und Hunter. Aber irgendwann ging es leider nur noch um Sex. Beide denken nur an Sex, reden nur über Sex und geben sich Fantasien hin. Ich konnte ab einem gewissen Punkt nur noch mit den Augenrollen. Das Buch erinnert mich in der Hinsicht an „Fifty Shades“. Leider drehte sich die Handlung nur noch darum, dass sie am liebsten ununterbrochen miteinander ins Bett gehen wollen aber bloß keine Beziehung möchten. Auch die Wendung konnte mich nicht versöhnen, sondern hat für mich alles schlimmer gemacht.

Leider hat mich das Buch enttäuscht. 

 

Das Buch bekommt von mir daher nur 2 Sterne.