Rezension

Leider gar nicht mein Fall

Wir gegen euch - Fredrik Backman

Wir gegen euch
von Fredrik Backman

Bewertet mit 2 Sternen

Es geht weiter mit Björnstadt. Frederik Backman erzählt die Geschichte rund um die eishockeyverrückte Stadt Björnstadt weiter. Nach der Vergewaltigung von Maya durch Kevin ist die Stimmung recht aufgewühlt. Dann gibt es auch noch Probleme mit dem Eishockey-Team. Den Leser erwartet eine sehr aggressive Stimmung in diesem kleinen schwedischen Dorf.

Dies war mein erstes Buch, welches ich von Frederik Backman gelesen habe. Ich muss sagen, der Schreibstil hat mir nicht zugesagt. Für meinen Geschmack war mir Backmans Erzählweise zu aggressiv, die aggressive Stimmung hätte auch ohne diese ganzen Gewaltszenen rübergebracht werden können. Zudem hat es mich gestört, dass es sehr viele inhaltliche Wiederholungen gab, wodurch die ganze Geschichte nur unnötig in die Länge gezogen wurde. Gefallen hat mir an seiner Schreibweise, dass er immer wieder Andeutungen gemacht hat, was in der Zukunft passieren wird. Somit kann der Leser schon mal rätseln, wie die Handlung wohl weitergehen wird. Viele Vermutungen wurden gemacht, viele Überraschungen gab es daraufhin. Das war gut. Aber wie schon gesagt, die Geschichte wurde sehr in die Länge gezogen, zum einen durch die Wiederholungen, zum anderen durch unnötige Einschübe und Zwischenhandlungen. Somit kam ich nicht richtig voran und konnte mich nicht gut in die Geschichte einfinden. Wirklich fesseln konnte mich das Buch erst auf den letzten 100 bis 150 Seiten. Sehr schade.

Die Charaktere waren recht vielschichtig und unterschiedlich. So etwas schätze ich an einem Roman. Was ich an den Charakteren positiv hervorheben muss, ist die Tatsache, dass es sehr viele handelnde Personen sind, ich aber, ohne den ersten Band zu kennen, die einzelnen Personen sehr schnell auseinanderhalten konnte und wusste, wer wer ist. Mir gefällt es, dass Backman den Leser nicht unwissend zurücklässt, sondern zu jedem Charakter auch eine Vergangenheit und Zukunft parat hat!

Es geht in diesem Buch wirklich viel um Eishockey. Eine kleine Affinität zu diesem Thema schadet nicht. Ansonsten könnte es einem auf über 500 Seiten doch sehr auf die Nerven gehen. Allerdings ist kein Fachwissen in diesem Bereich nötig. Da Eishockey ein aggressiver Sport ist und vor allem Eishockey-Fans zu Aggressivität neigen, wundert es nicht, dass es auf diesen 540 Seiten sehr aggressiv zugeht und Gewalt an der Tagesordnung ist. Wer mit Gewaltszenen nicht klarkommt, sollte die Finger von diesem Buch lassen.

 

Leider hat mir dieses Buch überhaupt nicht zu gesagt. Die ersten 400 Seiten waren eine Qual, danach ging es flott voran, aber toll fand ich den Roman dennoch nicht. Irgendwie fehlte mir auch ein roter Faden oder eine eindeutigere Handlung. Eigentlich hatte ich eine unterhaltsame Geschichte erwartet. Bekommen habe ich eine aggressive Auflistung von Wiederholungen. Somit vergebe ich leider nur zwei von fünf Sternen.