Rezension

Leider ging auf den über 800 Seiten zu viel Spannung verloren.

Der Untergang der Könige - Jenn Lyons

Der Untergang der Könige
von Jenn Lyons

Bewertet mit 3 Sternen

Jenn Lyons – Der Untergang der Könige, 1, Drachengesänge

 

Khirin war ein Dieb und befindet sich in der Gegenwart in einem Gefängnis, dass von einem Ungeheuer bewacht wird. Klaue, das Ungeheuer das der Kerker bewacht, ist langweilig und erhofft sich von Khirin eine spannende Geschichte, wie es dazu kam, dass der einstige Dieb plötzlich wie ein Prinz behandelt und im Anschluss im Kerker landet. Doch wer ist Khirin wirklich?

 

Eigentlich habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich sehr gerne epische, komplexe, Fantasygeschichten mit vielen Handlungssträngen, den verschiedensten Personen und Orten mag, die mich fesseln und in Atem halten können. Die Leseprobe habe ich regelreicht verschlungen, aber letztendlich bin ich enttäuscht von dem Buch, dass teils sehr langatmig, teils sehr chaotisch und durch die Namensähnlichkeiten etwas unübersichtlich war, ganz zu schweigen von den vielen Fußnoten und ich gehöre zu denen, die eine Namensübersicht lieber am Anfang als am Ende des Buches haben möchten, damit ich ggf. zurückblättern kann, und nicht erst am Ende feststelle, dass es ein Verzeichnis gibt, zumal das in Ebookform sich etwas komplizierter gestaltet.

Ich habe jetzt fast drei Wochen an diesem Buch gelesen, habe zwei mal neu angefangen und bin trotzdem nicht richtig in der Geschichte drin gewesen, die überaus komplex und vielschichtig aufgebaut wird und somit intensive Aufmerksamkeit bedarf, um der Geschichte folgen zu können, ich brauche wirklich sehr selten so lange für ein Buch und habe es auch hinterher mit einer gewissen Unlust gelesen.

Einzelne Handlungsstränge waren durchaus interessant, auch wenn nicht immer sofort nachvollziehbar, in welcher Zeit besagter Strang gerade spielt oder wie die einzelnen Figuren zueinander stehen (wie gesagt ein Namensverzeichnis am Ende nützt da nicht wirklich viel). Dennoch gab es Passagen, die mich dann auch wieder mitgerissen haben, wo die Spannung aufgebaut wurde, wo mir Khirin näher war, aber leider zerfiel das kurz darauf schon wieder, was ich wirklich sehr schade finde.

Vielleicht hätte man das Buch an einigen Stellen kürzen können, vielleicht hätte man gerade Khirin deutlich sympathischer machen können, denn bis zum Schluss hat er es nicht geschafft, mich für sich einzunehmen, vielleicht hätte die Geschichte einen Touch emotionaler und weniger distanziert sein können, mehr Spannung wäre wünschenswert, das Gewusel mit den Fußnoten hätte man vielleicht auch mit Klammersätzen beheben können, damit sich die Story flüssiger lesen lässt, aber letztendlich sollte sich kein Leser von Fantasygeschichten davon abhalten lassen, das Buch zu lesen, denn hierbei handelt es sich um meine persönliche Meinung und manchmal passt der Leser einfach nicht zum Buch. Warum letztendlich die Chemie nicht gestimmt hat, obwohl ich den Plot durchaus interessant fand, kann ich gar nicht genau sagen.

Während viele der Charaktere blass und eindimensional blieben, haben mich die Schauplätze aber beeindrucken können, die anschaulich und bildhaft beschrieben wurden. Eine Welt, die mich faszinieren konnte, die ich mir vorstellen konnte und die dazu angefertigten Karten haben mir ebenfalls ein Stück weiter geholfen und diese Welt für mich realer werden lassen.

Es tut mir so leid, dass ich keine positivere Rezension schreiben kann, aber mich konnte es einfach nicht so packen wie erhofft.

Es ist eine solide Fantasygeschichte, aber die Aha-Momente blieben bei mir einfach aus. Ich glaube nicht, dass ich die Fortsetzung lesen werde, vielleicht werde ich aber irgendwann mal was anderes der Autorin lesen.

 

Das Cover hat mir gut gefallen, genau wie die Leseprobe.

 

Fazit: Leider ging auf den über 800 Seiten zu viel Spannung verloren. Solide Fantasygeschichte. Knappe 3 Sterne.