Rezension

Leider hat es mich nicht überzeugt

Schnee wie Asche - Sara Raasch

Schnee wie Asche
von Sara Raasch

Bewertet mit 2 Sternen

Titel: Schnee wie Asche
Autor: Sara Raasch
Verlag: cbt
Seitenanzahl: 460
Genre: Jugendbuch / High Fantasy
ISBN: 978-3-570-30969-8
Preis: 14,99 € [D], 15,50 € [A]

Vor dem Buch

Schnee wie Asche habe ich als Mängelexemplar im Thalia ergattern können und da ich vieles über das Buch gehört habe, dachte ich mir, dass ich es für den Preis auch mal lesen könnte. Außerdem gefällt mir das Cover wirklich sehr gut und der Klappentext versprach auch eine interessante Geschichte.

Klappentext

Sechzehn Jahre sind vergangen, seit das Königreich Winter in Schutt und Asche gelegt und seine Einwohner versklavt wurden. Sechzehn Jahre, seit Meira gemeinsam mit sieben Winterianern im Exil lebt, mit einem Ziel vor Augen: Die Magie und die Macht von Winter wiederzuerlangen. Täglich trainiert sie dafür mit ihrem besten Freund Mather, dem zukünftigen König von Winter, den sie heimlich liebt. Als Meira Gerüchte über ein verloren geglaubtes Medaillon hört, das die Magie von Winter wiederherstellen könnte, verlässt sie den Schutz der Exilanten, um auf eigene Faust nach dem Medaillon zu suchen.

Meine Meinung

Ich muss zunächst sagen, dass mir die Idee, die hinter Schnee wie Asche steckt, an sich wirklich gefällt. Das Land Primoria ist in mehrere Königreiche unterteilt. Vier davon tragen die Namen der Jahreszeiten und dort herrscht auch immer jene. Außerdem sehen sich die Menschen dort alle sehr ähnlich und man erkennt sofort aus welchem Reich sie stammen. Weiterhin gibt es in dieser Welt Magie, die nur unter sehr seltsamen Umständen genutzt und emfpangen werden kann. Eines der Königreiche, Frühling, hat den Krieg begonnen und alle Winterianer gefangen genommen. Meira und einige andere konnten entkommen und haben 16 Jahre gebraucht, um dem Medaillon, das die Magie inne hat, wieder näher zu kommen. Stark und mutig wie Meira ist, macht sie sich auf die Suche danach und bringt sich natürlich in Gefahr.

Ja, wie gesagt, an sich ist die Idee ziemlich interessant, aber der Rest hat mir nicht wirklich zugesagt. Ich hatte das Gefühl, dass Meira mehr über ihre Pläne nachgedacht hat, als sie durchzuführen. Meiner Meinung nach ist sehr lange nichts passiert und sie hat nur über ihr Land und die ganzen Königreiche erzählt. Ja, das ist wichtig, damit man versteht, wie ihre Welt funktioniert. Aber ich hätte mir gewünscht, dass man zu Beginn mehr Informationen bekommt und nicht stückchenweise während der Geschichte. Ich musste oft zurückblättern und die Stellen suchen, wo erklärt wurde, wie was abläuft, da ich häufig verwirrt war.
Also sie hat viel erklärt aber auch erzählt, dass sie auch etwas erreichen und den Winterianern helfen möchte. Auch jammert sie, dass sie ihre Heimat nicht kennt. Bis mal etwas geschieht, dauert es ein wenig. Und diese Stellen, in denen es Action gibt, wurden mir dann zu schnell beschrieben, da hätte ich mir mehr gewünscht. Schwupps, war es auch schon wieder vorbei und es wurde wieder langatmig. Der Großteil der Geschichte schleppt sich so dahin, ohne dass etwas Interessantes geschieht.
Ich muss auch sagen, dass die Geschichte sehr vorhersehbar ist. Ich habe mir schnell ein Ende zusammengereimt und hatte auch Recht damit. Wirklich überraschende Stellen gab es nicht. Die Wendungen waren nicht überraschend. Manchmal haben mich auch einige Details in der Geschichte gestört, bei denen ich mir nur gedacht habe: ‚Ehrlich, das hast du vorher nicht bemerkt?‘, ‚Wie kann das denn jetzt sein?‘, ‚Wo kommt das plötzlich her?‘ , ‚Das haben die nicht bemerkt?‘. Mir kam es so vor, als ob die Autorin einfach ein Detail eingeführt hat, das gar nicht passt und das nicht wirklich möglich ist. Ich konnte es nicht nachvollziehen.
Die Geschichte nimmt sehr viele Klischees auf, wie dass ein Mädchen die Welt retten muss und es zwei Männer gibt, die sie sehr mögen, aber die Arme weiß nicht, wen sie mehr mag. Außerdem ist ihre Vergangenheit sehr wichtig. An sich sind die Klischees ja nicht schlimm, aber die Umsetzung war mir einfach zu vorhersehbar. Leider bleiben bei mir auch einige Fragen offen. Vielleicht werden diese im zweiten Teil erklärt. Es hätte bei einigen Dingen mehr Erklärungen geben sollen, bei anderen hätte sich die Autorin sehr viel kurzer halten können.

Auch die Charaktere waren mir zu oberflächlich beschrieben. Da gibt es Meira, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist. Ich mochte sie eigentlich, aber manchmal hat sie mir zu viel gejammert und geschwärmt. Sie soll so stark und mutig sein, aber mir kam sie nicht ehrlich rüber, sondern viel zu unglaubwürdig. Die anderen Charaktere waren ganz interessant, wie Mather und Theron. Aber auch von ihnen hat man nicht viel aus ihrem Innenleben erfahren. Sie waren mir zu unscheinbar. Was mich sehr genervt hat, war dass Meira ihren Anführer William, nur mit Sir angesprochen hat und ihn so auch in Erzählungen genannt hat. Ich habe immer ‚Sie‘ statt ‚Sir‘ gelesen und das hat den Lesefluss wirklich sehr gestört. Die Beziehungen untereinander waren eher langweilig und die Charaktere austauschbar. Keine der Personen fand ich sehr sympathisch und niemand hat in mir irgendwelche Gefühle hochkommen lassen. Oft konnte ich die Handlungen auch nicht nachvollziehen und habe mich nur gefragt ‚Warum tust du das jetzt?‘. In Erinnerung ist kein Charakter geblieben. Ich konnte nicht mit ihnen mitfühlen.

Die Kapitellängen sind sehr angenehm, auch der Schreibstil ist an sich leicht gehalten, aber er ist nicht sehr besonders. Ich hatte nicht wirklich Spaß beim Lesen, leider.

Ich fand das Buch nicht mega schlecht, auch wenn es so rüber kommt. Wie ich euch ja letztens erst erzählt habe, breche ich Bücher ab, die mir gar nicht gefallen. Vielleicht ist auch das Genre einfach nichts für mich. Ich habe bis zum Ende hin auf mehr Action und Besserung gehofft, aber leider ist das meiner Meinung nach nicht eingetroffen. Die Welt gefällt mir unglaublich gut, der Rets aber nicht.

Fazit

Schnee wie Asche konnte mich nicht überzeugen. Die Charaktere waren zu oberflächlich beschrieben, die Geschichte war zu vorhersehbar und an sich ist einfach zu wenig passiert. Die Grundidee gefällt mir gut, aber die Umsetzung hätte meiner Meinung nach besser sein können.

Ich vergebe 2 von 5 Sternenbrisen

https://sternenbrise.wordpress.com/2016/06/30/rezension-schnee-wie-asche...