Rezension

Leider hat mir die Spannung gefehlt!

Nach dem Sommer - Maggie Stiefvater

Nach dem Sommer
von Maggie Stiefvater

Bewertet mit 3 Sternen

Vor sechs Jahren wurde Grace von Wölfen überfallen und seit dem wartet sie jedes Jahr darauf, dass ihr Wolf wiederkommt. Doch nachdem ein Junge aus ihrer Schule auch angegriffen wurde, entschließen sich die Einwohner von Mercy Falls das Wolfsproblem zu beseitigen. Bei dieser Aktion wird Sam angeschossen und verwandelt sich in einen Menschen zurück. Dann lernt er Grace kennen..

"Nach dem Sommer" ist der erste Teil einer Trilogie. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektiven von Grace und Sam erzählt. Doch, obwohl man die Gedanken der beiden Hauptpersonen lesen konnte, habe ich immer eine gewisse Distanz gespürt und wurde nicht so richtig warm mit Sam und Grace. Die Charaktere hatten einige interessante Züge, aber sie wirkten mir zu flach. Im Mittelpunkt standen Sam und Grace, aber es gab auch viele Nebencharaktere, wie Graces Freundinnen Olivia und Rachel, die aber die meiste Zeit keine große Rolle spielten.

Grace wurde vor sechs Jahren von den Wölfen überfallen, doch bevor sie getötet wurde, rettete sie ein Wolf mit gelben Augen. Als sie nun diese Augen in dem Gesicht von Sam sieht, beginnt sie überglücklich Zeit mit ihrem Retter zu verbringen und die beiden verlieben sich nach und nach ineinander. An der Liebesgeschichte hat mich anfangs ein wenig gestört, dass sie deutlich zu schnell begonnen hat. Die beiden kennen sich kaum und sprechen nach kurzer Zeit schon von Liebe. Aber andererseits erschien sie auch logisch, weil die beiden sich eben seit 6 Jahren kennen, in denen sie Sam zwar nur in seiner Wolfgestalt kannte, aber diese Verbundenheit seit Jahren bestand.

Am meisten hat mich gestört, dass die Geschichte bis ca. Seite 300 nur so hinplätschert. Es passiert nicht viel und die Handlung wird von den Tagesabläufen oder auch kurzen Rückblicken der Protagonisten bestimmt. Es war teilweise ja auch ganz  interessant zu erfahren wie Sam gelebt hat, aber ich hatte den Eindruck, dass ich mit dem Buch nicht vorankam. Erst in den letzten hundert Seiten des Buches verschwand dieser Eindruck und es kam endlich Spannung auf.

Ein kleinerer Kritikpunkt wäre noch, dass ich das Gefühl hatte, dass sich Grace immer weiter zurückgezogen hat und mit Sam in ihrer eigenen, kleinen Welt gelebt hat. Sie hat keinen Kontakt mehr zu ihren Freunden und auch von ihren Eltern schottete sie sich ab. Aber gestört hat mich, dass die das einfach so hingenommen haben und sich nichts dabei gedacht haben. Wenn ich mit meinen Freunden jeden Tag telefoniere und der Kontakt dann abprupt abbricht, würde ich mich darüber wundern und versuchen rauszubekommen was da los ist, aber das war nicht der Fall. Schade, denn ich finde, dass die Geschichte, wenn die Nebencharaktere eine etwas größere Rolle in der Handlung eingenommen hätten, abwechslungsreicher gewesen wäre.

Fazit:
Die Idee der Geschichte hat mir gefallen und ich finde, dass sie gut umgesetzt wurde. Aber die Handlung an sich war mir zu eintönig und mir hat ein wenig die Spannung gefehlt.