Rezension

Leider hat mir etwas die Spannung gefehlt

Die Bedrohung - Louis Greenberg

Die Bedrohung
von Louis Greenberg

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch hat ein tolles Cover, wodurch ich überhaupt erst darauf aufmerksam geworden bin. Durch das grüne Auge besteht auch ein Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches.

 

Die Geschichte beginnt mit einem Telefonat zwischen der Hauptprotagonistin Lucie und ihrem Ex-Freund David. Lucie lebt in der westlichen Welt, während David in Green Valley wohnt. Gemeinsam haben sie eine 9-Jährige Tochter namens Kira, was Lucie aber jedem verheimlicht hat, denn sie haben sich bei ihrer Trennung darauf geeinigt, dass er alleine für Kira sorgt. Nun ist Kira verschwunden und David bittet Lucie um Hilfe um ihre gemeinsame Tochter zu finden.

 

Lucie arbeitet als Analytikerin bei der Polizei und hat somit Verbindungen, die ihr bei der Suche nach dem verschwundenen Mädchen zu Gute kommen. Sie geht für einen Tag als Besucherin nach Green Valley um Informationen zu sammeln. Dort muss sie feststellen, wie sehr David sich verändert hat. Er ist völlig abhängig von der virtuellen Welt in Green Valley.

Green Valley ist eine Stadt, die komplett für digitale Überwachung steht, sie ist durch eine Mauer vom Rest der Welt abgeschottet. Hier gibt es Missbrauch von Persönlichkeitsrechten, kriminelle Machenschaften und Verschwörung. Dieser Ort ist der totale Überwachungsstaat in dem die Menschen all ihre virtuellen Fantasien ausleben können, ihnen aber trotzdem jede Art von Persönlichkeit und Freiheit genommen wird, was die meisten nicht einmal zu merken scheinen, da sie vollkommen kontrolliert werden. Selbst ihre Gefühle und Hormone werden durch einen transplantierten Chip, "das I", kontrolliert.

Der Klappentext des Buches hat mich direkt sehr angesprochen, weswegen ich mich entschieden habe es zu lesen. Das es erst mal nur hauptsächlich darum geht, den Fall des verschwundenen Mädchens aufzuklären, war daraus nicht ersichtlich, was ich aber in Ordnung fand. Am Anfang des Buches muss man erst mal sehr viele Informationen verarbeiten, was einerseits den Lesefluss etwas beeinträchtigt, andererseits aber auch sehr interessant und wichtig für den restlichen Verlauf des Buches ist. Die Idee des absoluten Kontrollstaates, der seinen Einwohnern durch moderne Technik die heile Welt vorspielt und sie bis aufs Letzte kontrolliert finde ich sehr interessant und wurde hier auch gut umgesetzt. Die Einwohner können kaum noch zwischen Realität und Fiktion unterscheiden, denn sie geben sich ganz der virtuellen Welt hin während sie immer mehr verblöden. 

Den Schreibstil des Autors fand ich gut, er hat es geschafft, eine virtuelle Fantasiewelt in einfachen Worten und mir vielen Details so zu erklären, dass man sich alles gut vorstellen konnte. Das Buch ist in übersichtliche Kapitel gegliedert, wobei das meiste in der ersten Person aus Sicht von Lucie erzählt wird, wenige andere Kapitel werden von jemandem erzählt, der alles über die Kinder aus Green Valley weiß. 

Fazit

Für mich hat sich das Buch in drei Teile aufgeteilt. Am Anfang gab es sehr viele Informationen aus der virtuellen, neuen Wirklichkeit, die man erst mal abspeichern und verstehen musste. Dann kam eine Zeit, in der es ein bisschen langweilig wurde und es sich etwas zog, aber danach wurde es dann noch mal richtig gut. Ich fand es nicht wirklich spannend, aber sehr gut geschrieben und vor allem sehr fantasievoll. Wer weiß, irgendwann ist so etwas ähnliches wie Green Valley (vielleicht nicht ganz so extrem) tatsächlich mal vorstellbar. Von mir gibt's eine Leseempfehlung für alle, die gerne futuristische Thriller und Krimis lesen und die bei einem Buch Geduld haben können, denn die braucht man zwischendurch leider.