Rezension

Leider kaum spannend und überwiegend auf's Essen fokussiert

Mord zum Frühstück - Janet Laurence

Mord zum Frühstück
von Janet Laurence

Bewertet mit 2 Sternen

Worum geht’s?

Auf dem Symposium der Gesellschaft für historische Kochkunst wird einer der beiden Veranstalter ermordet aufgefunden. Der Täter muss im Kreis der Teilnehmer zu suchen sein, hatten doch nur sie ausreichende Motive und die Gelegenheit dazu. Köchin Darina Lisle, unschuldige Hauptverdächtige und Ermittlerin wider Willen macht sich daran, ihre Unschuld zu beweisen und dem wahren Täter auf die Spur zu kommen.

 

Meine Meinung

Eigentlich klang die Geschichte sehr interessant, und ich hatte mich schon auf einen spannenden Krimi mit gemütlicher Atmosphäre gefreut. Leider wurde ich da enttäuscht, was ich sehr schade fand.

Schon der Einstieg verlief für mich etwas zäh, denn zunächst ging es ausschließlich um die Gerichte, das Symposium und das ganze Drumherum. Zur Einführung in das Setting wäre das ja auch völlig in Ordnung gewesen, aber wenn dafür fast das gesamte erste Viertel der Geschichte drauf geht, ist das einfach etwas zu viel um mich als Leser noch wirklich zu interessieren.

Mit dem Fund der Leiche kam dann kurzzeitig doch noch ein wenig Spannung auf, besonders weil es eine wirklich breite Masse an möglichen Tatverdächtigen gab, die auch so ziemlich alle ein Motiv hatten und somit für die Ermittlungen interessant waren. Zunächst wirkte es allerdings ein wenig unübersichtlich, denn durch diese Menge an Personen, Namen und Motiven war es fast unmöglich, den Überblick zu behalten. Das wurde eindeutig besser, als dann der Großteil der Teilnehmer nach Hause geschickt wurden und somit nur noch eine reduzierte Anzahl an Personen handlungsrelevant waren.

Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass es ab diesem Zeitpunkt ein wenig spannender werden und einzelne Verdächtige stärker in den Fokus rücken würden. Spannung kam bei mir allerdings kaum auf, denn ich hatte eher das Gefühl, dass man die verschiedenen Motive und mögliche Tathergänge vor die Füße geworfen bekam, ohne dabei reelle Gelegenheiten zu konkretisieren oder einzelne Verdächtige auszuschließen.

Auch die Protagonistin Darina wurde wesentlich weniger als Ermittlerin aktiv, als ich am Anfang angenommen hatte. Im Prinzip kocht sie eigentlich nur, unterhält sich mit den verbliebenen Symposiumsteilnehmern und macht sich so ihre Gedanken darum, wer am ehesten als Mörder in Frage kommen könnte.

Ich konnte mich bis zum Schluss nicht auf einen Tatverdächtigen festlegen und bin deswegen relativ offen an die Auflösung heran gegangen. Meiner Meinung nach hätte jeder der Anwesenden der Mörder sein können, ohne dass die Motive an den Haaren herbei gezogen gewirkt hätten. Dementsprechend war ich zwar irgendwo schon neugierig darauf, wen die Autorin ausgewählt hatte, sonderlich überrascht wurde ich damit aber nicht.

Im Endeffekt fand ich eigentlich nur positiv, dass der Schreibstil ganz angenehm zu lesen war und ich jetzt immerhin noch etwas über das Kochen gelernt habe. Vom Rest der Geschichte bin ich leider enttäuscht, ich hatte einfach etwas anderes erwartet und wurde von der Realität nicht angefixt.

 

Fazit

Leider konnte mich Mord zum Frühstück nicht packen, sondern hat mich stattdessen auf weiten Teilen sogar eher gelangweilt.

Dass das Tempo eines Cosy Krimis nicht so hoch ist wie das eines Thrillers, war mir auch vorher schon klar. Hier zogen sich die einzelnen wirklich relevanten Teile aber unglaublich weit auseinander und wurde immer wieder von Rezept – und Kochbeschreibungen unterbrochen, sodass ich zum Schluss wirklich froh war, es hinter mich gebracht zu haben.

Wem der Krimi-Aspekt nicht so wichtig ist und stattdessen eine Fokussierung auf historische Gerichte gefällt, der wird sich mit diesem Buch sicherlich sehr wohl fühlen. Für mich war das aber leider eine Enttäuschung, die ich sehr schade fand.

Dafür gibt es zwei Bücherstapel von mir