Rezension

Leider kein großer Wurf

Die Blausteinkriege 01 - Das Erbe von Berun - T. S. Orgel

Die Blausteinkriege 01 - Das Erbe von Berun
von T. S. Orgel

Bewertet mit 2 Sternen

Immer wieder hoffe ich ja, dass auch einmal Fantasyautoren aus Deutschland den großen Wurf landen und ein episches Werk liefern, das tatsächlich zwischen solch großartigen Schreibern wie Tad Williams, Joe Abercrombie oder Robin Hobb seinen Platz findet. Momentan fällt mir da nur - obwohl ich ihn selbst nicht so mag - Markus Heitz ein, von dem manche Romane auch übersetzt worden sind.

Das Autorenduo T.S. Orgel hat mit diesem ersten Band einer Trilogie um das Kaiserreich Berun den Versuch gewagt, etwas Großes zu erschaffen. Leider ist es bei einem Versuch geblieben, denn das Buch krankt an allen Ecken und Enden ...

Inhalt: 

Im Zentrum des Geschehens stehen gleich mehrere Personen: Das Straßenkind Sarah, das plötzlich ins Zentrum der Macht gerät und sich zur Verteidigerin des Kaiserreichs mausert; der etwas einfältige Marten, unwichtiger Adelssohn, der aufgrund einer Intrige an den Arsch der Welt verschifft werden soll, um als einfacher Soldat Dienst zu tun; und schließlich noch einige mehr oder minder wichtige Nebencharaktere, die das Geschehen voranbringen sollen.

Leider habe ich bis zum Ende des Buches nicht begriffen, worum es eigentlich gehen soll: einen Krieg zu verhindern? Das Reich zu schützen? Das Aufkommen einer alten Religion zu unterbinden? Menschen mit besonderen Fähigkeiten auszurotten? Ich habe leider keinen wirklich roten Faden erkennen können, allenfalls war er blass-rosa!

Das gilt im Übrigen auch für die Charaktere. Kein einziger konnte mein Interesse wecken, oftmals handelten sie so, wie die Autoren das wohl so vorgesehen haben und nicht aus innerem Antrieb heraus (warum interessiert sich eine Straßendiebin plötzlich für die Verteidigung des Kaiserreichs, obwohl das ihrem Volk Unrecht getan hat???). Kein einziger Charakter lässt ein wirkliches Profil erkennen, letztlich blieben sie mir alle gleichgültig.

Auch der Weltentwurf ist dürftig und strotzt so vor Klischees! Ob nun jemand brunch, vaycarisch, nordisch oder sonstwas ist - hinter diesen Bezeichnungen verbirgt sich einfach nichts, sie sind nicht mit Hintergründen, mit Leben gefüllt. Ganz schlimm wurde in die Klischeekiste bei den Barbaren aus dem Norden gegriffen ... 

Nein, für mich ist bei diesem ersten Band leider Schluss. Es mag einige Ideen geben, die es wert wären, weiterverfolgt zu werden, doch dafür lese ich keine weiteren zwei Bände.

2 von 5 Sternen