Rezension

Leider kein Vergleich zu Band 1

Calendar Girl 02 - Berührt - Audrey Carlan

Calendar Girl 02 - Berührt
von Audrey Carlan

Fans von Erotikromanen sollen Mia und ihr Year of Sex selbst beurteilen. Persönlich habe ich mich dazu entschieden, die Reihe nach Band 2 nicht weiter zu verfolgen, weil die Geschichten immer flacher und niveauloser wurden. Von mir gibt es diesmal keine Leseempfehlung.

War ich vom ersten Band der Reihe noch ganz angetan, nahm meine Begeisterung in Band 2 sehr schnell ab. In Mias Leben dreht sich alles nur um das Eine und es scheint, als ob die Gute mittlerweile geradezu sexbesessen wäre. Jeder Mann, der ihr über den Weg läuft und halbwegs gut aussieht, landet in ihrem Bett – oder wahlweise landet sie auch mal auf der Motorhaube. Zwar versucht der Klappentext etwas Tiefe zu vermitteln, doch leider konnte ich im Buch davon nicht viel entdecken. All diese schönen Landschaftsbeschreibungen oder Mias soziale Ader wirkten auf mich wie lieblos eingestreutes, schmückendes Beiwerk, wenn gerade mal kein Koitus stattfand. Von Hilfsorganisationen über Verkupplungsaktionen bis hin zu einer kleinen Nebenstory über Mias jüngere Schwester Maddy waren viele gute Ansätze dabei, nichts wirkte jedoch auf mich so, als ob Mia wirklich dahinter stehen würde. Viel mehr sah es danach aus, als ob die Autorin ein paar „Lückenfüller“ gesucht hätte, um nicht eine Sexszene an die nächste zu reihen.
In allen drei Geschichten des zweiten Bandes spielt Mia die Kupplerin und das war mir eindeutig zu viel des Guten.

Der absolute Tiefpunkt der Story bestand darin, als Mias beste Freundin Ginelle (die sie übrigens ganz charmant unter Hurenschlampe in ihrem Handy abgespeichert hat) mit nach Hawaii reiste und sich schön mit dem Bruder von Mias aktuellem Opfer Tai vergnügte. Spätestens da drehte sich alles nur noch um lauter Dinge, die ich hier alle wegpiepen müsste, weil sie in ihrer wörtlichen Umschreibung einfach nur geschmacklos sind. Diese Szenen sollten wahrscheinlich auf den Leser wirken, als handelte es sich um zwei emanzipierte Frauen, die sich nehmen, was sie wollen, doch auf mich wirken die beiden Freundinnen einfach nur dumm wie Stroh.

Ich kann den Hype um die Reihe dennoch nachvollziehen und muss zugeben, dass ich trotz aller Kritik auch wissen wollte, wie es nach Band 1 weiter geht. Vor allem die Liebesbeziehung zu Wes, Mias erstem Kunden, interessiert mich sehr und ich würde nur zu gerne wissen, ob die beiden am Ende des Jahres ein Paar werden. Aber die völlig flache Handlung, Worte und Bezeichnungen, die an Stumpfsinnigkeit und Niveaulosigkeit nicht mehr zu unterbieten sind, sowie die halbherzig ausgebauten Nebenstränge der Story machen es mir schwer, überhaupt den Willen aufzubringen, um weiterzulesen.

Außerdem finde ich es sehr gefährlich, dieses Buch in die Hände von Teenagern zu geben, die Mias Abartigkeiten total begeistert in sich aufsaugen. Ich halte das für sehr bedenklich und würde als Bibliothekarin dringend davon abraten, diese Bücher an junge Mädchen weiterzugeben, die vielleicht noch nicht dazu in der Lage sind, diese gesammelten Eskapaden mit der Realität in Einklang zu bringen. Wer diese Reihe in die Hände nimmt, sollte die emotionale Reife besitzen, um zu erkennen, dass die dargebotenen Abenteuer im Leben einer jungen Frau keineswegs erstrebenswert sind, um glücklich zu werden oder zu sich selbst zu finden.

Insgesamt vergebe ich für Calendar Girl – Berührt 2,5 Sterne.

Fazit:

Fans von Erotikromanen sollen Mia und ihr Year of Sex selbst beurteilen. Persönlich habe ich mich dazu entschieden, die Reihe nach Band 2 nicht weiter zu verfolgen, weil die Geschichten immer flacher und niveauloser wurden. Von mir gibt es diesmal keine Leseempfehlung.