Rezension

Leider kein Vergleich zu "Löcher"!

Schlamm oder Die Katastrophe von Heath Cliff
von Louis Sachar

Bewertet mit 3.5 Sternen

Drei Schüler einer einsam gelegenen Privatschule in Pennsylvania stoßen auf einer Abkürzung durch den Wald

auf einen mysteriösen Schlammtümpel und infizieren sich mit unbekannten Erregern. Schlimmer Ausschlag und Blindheit sind die Folge, auch im Krankenhaus kann die Ursache nicht gefunden werden. Das Schlimmste: der Ausschlag ist hochansteckend und bald sind mehr Schüler und Bewohner des Ortes betroffen.

Um eine Epidemie zu verhindern wird der Notstand ausgerufen.

Ein Untersuchungsausschuss des Militärs befragt auch das nahegelegene Forschungsinstitut.

Schnell steht fest: es handelt sich hier nicht um gewöhnliche Krankheitserreger in gewöhnlichem Schlamm …

 

Zunächst lernen wir die Teenager Tamaya, Marshall und Chad kennen. Mit den typischen Highschoolkids können sich Jugendliche sicherlich schnell identifizieren, leider bleiben die Charaktere flach und blass. Tamaya ist die Außenseiterin, Marshall der Durchschnittstyp und Chad der Angeber und Unsympath. Die Mobbing Thematik wird kurz angeschnitten, ist aber für diese Geschichte nicht unbedingt von Belang.

 

Die eigentliche Erzählung wird immer wieder unterbrochen von Interviewpassagen und Vernehmungsprotokollen im Reality-Stil, in denen wir Genaueres über den wissenschaftlichen und politischen Hintergrund zur Umweltkatastrophe von Heath Cliff, deren Entstehung und schließlich erfolgreichen Bekämpfung. Ich hätte es angenehmer empfunden, wenn der Lesefluss nicht immer wieder durch diese Passagen unterbrochen worden wäre und die, für den Leser notwendigen Infos in die eigentliche Geschichte geflossen wären.

 

Alles in allem hat mich das neue Buch von Lous Sachar enttäuscht, weil es in keiner Weise mit dem Bestseller „Löcher“ vergleichbar ist bzw. mithalten kann. Hier fehlt leider alles, was mich bei „Löcher“ so begeistert hat: der hintergründige Humor, eine herrlich verrückte Geschichte, Spannung und interessante Charaktere sucht man in „Schlamm“ leider vergebens.