Rezension

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Leider konnte mich die Autorin nicht begeistern

Angelfall - Susan Ee

Angelfall
von Susan Ee

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem die Engel auf die Erde gekommen sind, ist nichts mehr, wie es war. Dank ihres unüberlegten Eingreifens bei einem Kampf Engel gegen Engel, findet sich Penryn in einer misslichen Lage wieder. Denn die Engel haben ihre Schwester Paige entführt und ihr ist nur ein schwer verwundeter, flügelloser Engel geblieben. Nicht gerade die beste Voraussetzung, wenn man beim Feind eindringen will, um seine Schwester zu retten. Doch bleibt ihr nichts anderes übrig. Nur wem kann sie vertrauen?

Zu Beginn bekommt man keine richtige Einführung, sondern muss mit den wenigen Erklärungen, die man bekommt, zurecht kommen. Dadurch versteht man Penryns Sorgen nicht und es ensteht eine gewisse Distanz zwischen Leser und Geschichte, die bis zum Ende nicht endgültig abgebaut werden konnte.
Penryns Gedanken sind oft unverständlich, da sie nicht zu ihr passen. Das liegt einerseits daran, dass man sie anders kennenlernt. Andererseits wirkt es oft deplatziert, da es nicht realistisch erscheint, dass man romantische Fantasien darüber hegt, was wäre, wenn man mit dem Feind in der alten Welt leben würde. Das mag ihrem jungen Alter verschuldet sein, aber dann dürfte sie auf den ersten Seiten nicht so erfahren und unerschrocken sein.
Ein deutlicher Pluspunkt ist die angenehme Stimme der Sprecherin, die den Leser immer wieder gefangen nimmt und auch durch die langatmigen Szenen trägt.
Unglaubwürdig ist, als Penryn und der flügellose Engel Raffe auf eine kleine militarisierte Kolonie fernab der Zivilisation - sofern diese noch existiert - und recht offen aufgenommen werden. Zwar ist der Plan, sie nicht so schnell wieder gehen zu lassen, aber obwohl es keinen Zusammenhalt mehr gibt, kippt die Skepsis sehr schnell. Auch wenn es verständlich ist, dass die Autorin hier nicht allzu viel Zeit verlieren will, trägt es nicht gerade zur Glaubhaftigkeit ihrer Geschichte bei.
Ebenso irreal wird es gegen Ende. Penryn wird betäubt, sodass alle glauben, sie wäre tot. Sie ist dennoch in der Lage, fast alles mitzubekommen und zu sehen, obwohl sie zu keiner Regung fähig ist. Dadurch nimmt man die eigentliche Handlung kaum noch wahr und das Ende verfehlt seine Wirkung und kann den Hörer nicht für die Fortsetzungen begeistern. Zumal es einige Verständnisprobleme gibt, da Neues eingeführt, aber nur kurz erwähnt wird und man oft nicht ganz weiß, womit man es zu tun hat. Dadurch hat man zwar viele offene Fragen, aber eben nicht unbedingt das Bedürfnis, diese auch beantwortet zu bekommen.