Rezension

Leider mehr grau als bunt

Das Leben ist zu bunt für graue Tage - Sophie Bassignac

Das Leben ist zu bunt für graue Tage
von Sophie Bassignac

Bewertet mit 2 Sternen

Klappentext:

Paris kurz vor Weihnachten. Es schneit unaufhörlich. Sehr weihnachtlich ist es bei Max und Raphael allerdings nicht. Die Cousins, die als Filmausstatter und Restaurator arbeiten, leben erst seit kurzem in der Wohnung, haben sie aber im Handumdrehen in eine originelle Rumpelkammer und Party-Zone verwandelt. Bei ihnen geht die Pariser Bohéme ein und aus, die sich von ihrem kreativen Chaos angezogen fühlt. Nach allerlei Liebeswirren - warum verliebt man sich eigentlich immer in die Falschen? - markiert das nahende Silvesterfest einen Neuanfang für alle.
Eine charmante Komödie mit Tiefgang, die über die Liebe, das Leben und die Wärme in einer kalten Winternacht erzählt.

 

Meinung:

In einem alten Wohnhaus in Paris leben neben der älteren Cécile, die Cousins Raphael und Max sowie seit kurzem ihre neue Mitbewohnerin Louise. Als die Cousins von ihren Müttern verkündet bekommen, dass diese die Wohnung verkaufen möchten, bitten sie um eine Schonfrist bis Silvester, denn sie wollen einen Maskenball veranstalten. Dann taucht auch noch die geheimnisvolle Eva in der Wohnung auf und das Gefühlschaos scheint vorprogrammiert zu sein.

Titel und Inhaltsangabe assoziierten bei mir eine heitere Screw-Ball-Komödie mit französischem Charme. Leider präsentierte sich die Geschichte mir alles andere als heiter und mit einigen Schwachpunkten. Da wären zu einem die Charaktere, zu denen ich in der gesamten Lektüre keinen Zugang fand und die mir suspekt blieben. Zwar hebt die Autorin die jeweiligen Schwächen und negativen Charaktermerkmale sehr stark hervor, die positiven fielen aber nicht sehr ins Gewicht und auch deren jeweilige Schicksale und Hintergründe kamen bei mir nicht an. Insgesamt blieben mir alle Figuren zu schwammig und wenig greifbar.

Zum anderen war es auch die Geschichte selber, die mich nicht begeistern konnte. Der Ton war mir zu trist, melancholisch und grau. Das Bunte, dass mir der Titel versprach, habe ich die ganze Zeit über vermisst. Manche Dinge waren mir zu schnell abgehandelt, an anderen Stellen lässt die Autorin zu viel Interpretationsraum und die Geschichte fühlt sich unausgegoren an. Zwar hat Sophie Bassignac durchaus mutige Themen im Roman einfließen lassen, im Gros aber zünden diese nicht und auch der schöne Erzählstil konnte es nicht verhindern, das ich mich beim Lesen eher gelangweilt habe. Ich habe mich durch das Buch durchgequält, immer in der Hoffnung, doch noch Zugang zum Buch zu finden, aber letztendlich war ich froh, als ich den Roman beendet habe.

Erzählt wird der Roman in der dritten Person, die Sichtweise wechselt zwischen den verschiedenen Charakteren. Die Kapitel haben eine moderate Länge. Da die Geschichte aber recht schwerfällig erzählt wird, hat man das Gefühl, dass sich der Roman ziemlich zieht. Schade.

 

Fazit:

Ich bin wohl mit den falschen Vorstellungen an diesen Roman herangegangen. Die heiteren Szenen kamen kaum bei mir an, die Charaktere waren mir zu wenig greifbar und die Erzählung insgesamt zu trist, die Stimmung zu melancholisch. Da konnte auch der schöne Erzählstil nicht mehr viel rumreißen.

Von mir gibt es 2 von 5 Punkten.

Vielen Dank an den Atlantik Verlag für das Rezensionsexemplar.