Rezension

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Leider nein, leider gar nicht

Schattenschrei
von Erik Axl Sund

Bewertet mit 1.5 Sternen

Was zu viel ist, ist zu viel - Autoreneskalation

Krähenmädchen hat mir sehr gut gefallen - so sehr, dass ich ungeduldig Teil 2 übersprungen habe, als ich mir Band 3 in der Bücherei in die Hände fiel. Jetzt bin ich froh, nicht noch mehr Seiten davon gelesen zu haben. Schattenschrei hat mir leider nicht gefallen. Als Psychologiestudentin bin ich wahrscheinlich immer noch mal strenger, was die Fakten angeht als andere Leser, aber mal ganz ehrlich: Ein zutiefst traumatisierte Person mit multipler Persönlichkeit - sie kann sich nicht selbst therapieren! Allein die anderen Persönlichkeiten zu "finden" ist schon ungewöhnlich, geschweige denn zu kommunizieren, verstehen und "die anderen verdrängen". Das ist Schwachsinn und das ganze Hin & Her mit "Ist diese Erinnerung wahr?" hat mich wahnsinnig gemacht. Alles, was ich dachte zu wissen, war Quatsch. Ich mag Plot twists - wenn sie gut und logisch gemacht sind und nicht eine einzige Psychose der Hauptperson! ...deren weggegebene Adoptivtochter komischerweise auch kaputt ist. Und mordet. Hübsch. Pädophilie und Sadismus reichen den Autoren nicht, nein. Es muss auch noch ein bisschen Nazi-Schrecken und Transexualität im Rahmen eines Traumas rein. Na großartig. Mein Fazit ist: Was zu viel ist, ist zu viel. Die Autoren hätten sich lieber auf ein, zwei menschliche Abgründe beschränken sollen statt zu versuchen die ganze Palette abzuarbeiten. Ein oder zwei Bücher hätten es btw auch getan. Ich bin schon etwas traurig, dass es gegen Ende alles so offen bleibt und die arme Frau Kommissar letztlich kaum Antworten hat... sehr unbefriedigend.