Rezension

Leider nicht das, was ich mir erhofft habe

Witch Hunter - Virginia Boecker

Witch Hunter
von Virginia Boecker

~~Elizabeth ist eine Hexenjägern, und zwar nicht nur irgendeine sondern eine der besten. Nur ihr bester Freund Caleb, ist noch besser als sie. Und trotzdem werden bei ihr Hexenkräuter gefunden, die ihr Leben von einer Sekunde auf die andere auf den  Kopf stellen. Sie wird von der Jägerin zu einer Gejagten, findet beim Feind, dem grössten Hexenmeister aller Zeiten einen Unterschlupf und muss um ihr Überleben kämpfen.
So in etwa lautet die grobe Zusammenfassung der Geschichte und die hört sich einfach grossartig an. Das sie im 16. Jahrhundert in einem fiktiven Anglia spielt, wäre ein weitere Pluspunkt, wenn das Ganze nicht an der Umsetzung gescheitert wäre. Es war nicht so, dass mir die Geschichte nicht gefallen hat, ich hatte wohl einfach zu hohe Erwartungen, nachdem mir die Leseprobe so gut gefallen hat. Alles in allem ist es eine gute Geschichte für zwischendurch, die sich schnell liest. Für mich fehlt einfach der Nachhall und die Motivation zum nächsten Band zugreifen.
Der Weltenentwurf war wirklich nicht schlecht und hat sehr gut zur Geschichte gepasst, trotzdem kam für mich die Not der Menschen zur damaligen Zeit und allgemein betrachtet das Gefühl, dass ich mich in dieser Zeit befinde nicht richtig rüber. Wäre es nicht immer wieder erwähnt worden, ich hätte es wohl vergessen.
Die Charaktere haben mich auch nur zum Teil überzogen. Elizabeth macht eine Wandlung durch, die logisch und nachvollziehbar ist. Trotzdem hat sie mir am Anfang der Geschichte besser gefallen, als am Schluss. Nicht, weil sie da total verängstigt war, sondern weil sie als Erzählerin mein Kopfkino aktivieren konnte, leider ist das im Verlauf der Geschichte verloren gegangen. Ansonsten war es auch nicht so, dass ich sie nicht mochte, sie war mir einfach zu blass. Ein bisschen mehr Tiefe hätte ihrem Charakter nicht geschadet. Die Nebenfiguren haben ihren Zweck erfüllt und mich unterhalten, jedoch werde ich auch sie nicht in meiner Erinnerung bleiben. Die Liebesgeschichte war ganz süss, sie hat mich aber auch nicht vollkommen überzogen.
Trotzdem wurde ich von den einen oder anderen Figuren überrascht, da nicht immer alles nur schwarz weiss ist.  Und genau das ist der Punkt, den ich am meisten mochte in der Geschichte. Es sind nicht immer alle böse, die so wirken genau wie die Guten nicht immer gut sind.
All die vorher genannten Punkte klingen jetzt sehr negativ, jedoch hat mir die Geschichte gar nicht so schlecht gefallen. Sie wird mir einfach nicht in Erinnerung bleiben, was ich sehr schade finde. Da die Grundidee mit einer Hexenjägern, die zu einer Hexe wird mir wirklich gut gefallen hat. Nur war die Jagd nicht das, was ich erwartet habe. Die Geschichte unterhält einem gut, und wird vor allem denen gefallen, die ohne irgendwelche Erwartungen an sie herangehen werden. Für mich war einfach zu wenig dahinter. Deshalb bekommt sie von mir 3 Sterne, da es zum Teil auch Stellen gab, die mich zum Lachen gebracht haben.