Rezension

Leider nicht die ganze Vorgeschichte und teils zu langatmig!

Du bist alles - Isabelle Ronin

Du bist alles
von Isabelle Ronin

Bewertet mit 2.5 Sternen

"Du bist alles" von Isabelle Ronin ist einerseits der Nachfolgeband zu "Du bist mein Feuer", andererseits zeitlich vorangestellt und verspricht laut Klappentext „Die Vorgeschichte von Kara und Cameron“.

Da mir Isabelle Ronins erste Liebesgeschichte gut gefallen und ich Kara und Cameron lieb gewonnen hatte, die - obgleich nur Nebencharaktere, so doch als beste Freunde von Veronika und Caleb sehr ausführlich und sympathisch beschrieben worden waren, musste ich "Du bist alles" einfach lesen. Leider wurde ich das Gefühl nicht los, dass die Autorin etwas geschäftstüchtig zum Serienschreiben übergegangen ist, denn der Band ist entgegen der Versprechungen des Klappentextes eben nicht die ganze Vorgeschichte von Kara und Cameron, sondern endet mit einem fiesen Cliffhanger. Zeitlich konnte ich die Geschehnisse auch nicht ganz genau zuordnen und mit dem Ende von "Du bist alles" gibt es auf jeden Fall eine zeitliche wie inhaltliche Lücke zu  "Du bist mein Feuer". Es ist wohl immer etwas merkwürdig, nach einem Buch zeitlich noch mal denselben Charakteren in einer Vorgeschichte zu begegnen, allerdings hatte ich schon die Erwartung, dass auf knapp 600 Seiten die Lücke nahtlos geschlossen werden kann.

Aber auch inhaltlich fühlte ich mich sehr stark an die Geschichte von Veronika und Caleb erinnert, erneut dieses ständiges Auf und Ab in den Gefühlen und Hin und Her in der Beziehung, zwei Schritte vorwärts einen zurück.

Die Charaktere sind sympathisch, man erfährt etwas mehr über Kara, ihre Familie und deren persönlichen Hintergrund, auch wenn sie sich in "Du bist mein Feuer" aus meiner Sicht sehr stark positiv weiterentwickelt hat. Cameron bleibt hingegen als Charakter über das gesamte Buch hinweg vergleichsweise blass, sein familiärer Hintergrund weitgehend im Dunkeln.

Die Geschichte ist insgesamt sehr flüssig geschrieben, abwechselnd aus der Sicht von Kara und Cameron, und liest sich leicht und schnell. Alles in allem eine nette Liebesgeschichte für zwischendurch, die aber leider die selbst gesetzte Latte verfehlt und an "Du bist mein Feuer" nicht herankommt.