Rezension

Leider nicht ganz mein Geschmack, dennoch gute Unterhaltung für Zwischendurch

Super unkühl, Alter!
von Adnan Maral

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Der 16 Jährige Michael, kurz Memo genannt, steht mitten im Teenie-Leben. Freunde korrekt, Freundin total korrekt, aber total unkorrekt ist die Erkenntnis, dass sein Vater nicht sein richtiger Vater ist und dies trifft ihn wie ein Faustschlag voll auf die Zwölf!

Nach ein paar Recherchearbeiten findet Memo heraus, dass sein Vater türkischer Abstammung ist und Lehrer am anderen Ende der Stadt. Um herauszufinden wer wirklich hinter Burhan Atilla steckt und wie sein Dad so tickt, nutzt er seinen Schulverweis aus und besucht doch gleich einmal die Ernst-Reuter-Schule an der sein Vater arbeitet. Und prompt erwartet ihn die nächste böse Überraschung, nicht nur das er für ein neuer Schüler gehalten wird und kurzerhand in der Problemklasse der Schule landet, nein, sein Vater sitzt im Rollstuhl! Der Schock sitzt tief und Memo findet sowas von unkühl…

 

Meine Meinung:

 

Um ganz ehrlich zu sein macht mir dieses Buch eine Bewertung wirklich sehr schwer. Zum einen finde ich die Thematik wirklich sehr interessant, denn es zeigt nicht nur die Schattenseiten des Lebens auf, sondern auch wie manche damit umgehen und aber auch den fehlenden Respekt und Toleranz gegenüber Lehrern die immer mehr überhandnimmt, Mobbing unter Schülern und andere Probleme die das Leben als Teenie so mit sich bringt. Auf der anderen Seite empfand ich es jedoch ein wenig zu sehr überspitzt und übertrieben dargestellt, so dass ein gewisser Hauch an Realität je verloren ging und es sich wie ein Kinofilm ähnlich „Fack you Goethe“ entpuppte.

Was mir etwas säuerlich aufgestoßen ist  die derzeitige Umgangssprache unter den Kids. So wurde man mit Wörtern wie „ Sista“, Brudha“ oder „ Digga“ konfrontiert. Fand ich es anfangs eigentlich nicht wirklich dramatisch, so nahm es immer mehr zu, dass mich dieser Umgangston total nervte.

Michael oder eher Memo ist ein sehr sympathischer Charakter, der einen tollen Mix an jugendlichen und erwachsenen Zügen mit sich bringt. Der gesamte Aufbau um seine Familiengeschichte spiegelt sehr viel Realität wieder. Durch seine Reife die Memo mit bringt konnte er auf jeden Fall einiges was mir sonst so aufstieß weg machen, denn er zeigt in vielerlei Hinsicht wie tief der Schock bei einem Jugendlichen der so ein Geheimnis erfährt sitzen kann und in welche Richtung die Verarbeitung verlaufen kann. Natürlich ist es nicht in  Seiten abgehandelt und auch er hat einige Probleme, die auch Reglungsbedarf haben, dennoch finde ich das sich die Handlung gegen Ende, abgesehen des Wörterspiels, super entwickelt und so noch einige Punkte sammeln konnte, so dass es nicht zur komplette Enttäuschung wurde.

Das Cover und der Klapptext sind klasse und machen wirklich neugierig. Leider hält der Inhalt nicht ganz was er verspricht.

Fazit:

Eine nette Lektüre für Zwischendurch, die mich persönlich leider nicht wirklich von sich überzeugen konnte.