Rezension

Leider nicht ganz so genial

Fast genial - Benedict Wells

Fast genial
von Benedict Wells

Bewertet mit 3 Sternen

Der 17-jährige Francis lebt mit seiner Mutter ein ärmliches Leben im Trailer. Und wäre das nicht schon genug, ist die Mutter auch noch depressiv und landet des öfteren in der Klinik, was bedeutet, dass Francis oft auf sich allein gestellt ist und irgendwie für sein Leben und das seiner Mutter sorgen muss. Als Francis Mutter einen Selbstmordversuch startet, findet er einen Abschiedsbrief. In diesem Brief beichtet Francis Mutter, dass er ein Retortenkind ist. Und nicht nur irgendeines, nein er stammt sogar aus der Samenbank der Genies, die von einem verrückten Wissenschaftler gegründet wurde. So macht sich Francis mit seinem besten Freund und seiner neuen Flamme auf einen ungewöhnlichen Roadtrip, um herauszufinden wer sein Vater ist.

Benedict Wells schreibt sehr locker, flüssig und anspruchslos. Hier und da ist die Geschichte mit Ironie und Sarkasmus gespickt, was das ganze noch mal auflockert. Allerdings hatte ich mir mehr erhofft. Ja, eigentlich hatte ich mich auf einen Roman gefreut, der mich etwas mehr herausfordert. Die Geschichte ist dennoch relativ interessant geschrieben. Allzu viel musste sich Wells ja nicht einfallen lassen, da die Geschichte auf einer wahren Begebenheit basiert. Dafür hat der Autor die Charaktere in diesem Buch sehr gut ausgearbeitet. Die Gefühle der Protagonisten sind gut durchdacht, insgesamt wirken sie echt und realistisch. Auch wenn ich nicht besonders viel Sympathie für die einzelnen Figuren aufbringen konnte, gelang es dem Autor mein Mitgefühl für sie zum Leben zu erwecken.

Der Raodtrip wird mit all seinen Höhen und Tiefen, Freuden und Tränen beschrieben. Leider war das anscheinend nicht ganz meins, denn mich konnte das Buch einfach nicht packen. Allerdings muss ich zugeben, dass mich die Wende im Buch doch sehr überrascht hat. Dafür war der letzte Satz des Buches einfach nur fies. Der Roman endet mit einem richtig gemeinen Cliffhanger. Wobei ich den ziemlich gut fand. Fies und gemein, aber gut.