Rezension

Leider nicht herausgeholt was möglich gewesen wäre

Das Ting - Artur Dziuk

Das Ting
von Artur Dziuk

Bewertet mit 3 Sternen

Stelle dir vor, du hast die Möglichkeit die Idee deines Lebens, dein Hobby, der Sinn deiner Existenz, diesen wahr werden zu lassen. Diese Möglichkeit haben vier Gründer, welche an einer sensationell neuen App arbeiten.

Im ersten von den drei Teilen, werden die vier Charaktere vorgestellt und die Basis für die weitere Geschichte gelegt. Adam ist der Erfinder des Tings. Das Projekt kostet wahnsinnig viel Geld und da dies nicht auf Bäumen wächst, muss er sich nun eine Job suchen. Er hat ein Vorstellungsgespräch und trifft dort auf seinen alten Studienkollegen Linus. Dieser hat Adam während der Uni eine Grundlage für eine wichtige Arbeit gestohlen, heute ist er der Meinung die Idee zum Ting wäre seine gewesen und Adam hätte ihn beklaut.

Linus arbeitet in dem Unternehmen wo Adam das Vorstellungsgespräch hat. Es kommt während dieses Termins heraus, dass dieser Firmenspionage betrieben hat und dies nicht besonders gut. Somit wird ihm kurze Zeit später bereits gekündigt. Er sieht die Schuld nun bei Adam. Linus ist der einzige der dreien in einer festen Beziehung. Diese läuft aber schon seit langem nicht mehr besonders gut. Das Projekt Ting wird dies nicht besser machen.

Kasper ist der dritte Mann in der Runde und der Sohn des Geschäftsführers. Dieser sieht nur den Erfolg der Firma und die Familie ist ihm recht egal Kasper arbeitet als sein Assistent und sieht sich in naher Zukunft als der folgende Geschäftsführer. Seine Schwester belächelt er nur. Dann ist die Silvesternacht und er erfährt auf seinen Geburtstag das seine Schwester die Geschäftsführung übernehmen wird. Er verlässt die Familie mit Wut im Bauch und sucht Adam auf. Das er in der Vergangenheit seine eigene Firma fast in die Insolvenz brachte und daraus nichts lernte macht es auch nicht besser.

Nicht mit der Firma in Verbindung zu bringen ist die junge Nie. Die 20-jährige Studienabbrecherin gilt als die beste Programmiererin. Sie ist einsam, ausgebrannt und überfordert mit der Welt. Ein Nerd wie er nicht schlimmer dargestellt werden kann. Aber eine sehr hübsche.

Im zweiten Teil beginnt dann die Geschichte um das Ting. Die vier Gründen eine Firma, ziehen in eine alte Kirche und beginnen Adams Ting weiter auszubauen.

Hier eine kurze Beschreibung was das Ting ist: Es ist dein neues Gewissen. Ein Chip unter der Haut in der Hand misst deine Körperwerte, berechnet Situationen und Entscheidungen und gibt dir in Form deiner Stimme in deinem Kopf Anweisungen. Diese sollen dir durch den Alltag helfen.

Die Idee ist so brillant und alle beteiligen sich mit ihren Stärken am Projekt. Damit dieses dann aber auch als positiv verkauft werden kann, wird ein Zusatzvertrag ausgestellt. Alle schwören für einen festen Zeitraum allen Befehlen des Tings zu folgen. Sie sprechen von Hinweisen, Hilfen und Tipps. Aber unterm Strich werden sie sehen das es Befehle sind und so mancher davon wird ihr Leben verändern und das in der Masse nicht ins Gute.

Der zweite Teil handelt davon wie die Gründer die App ausbauen und diese beginnt ihr Leben zu verändern. Im dritten Teil werden wir erleben wie sehr über einen sehr langen Zeitraum die Leben der vier verändert wurden und wie das Ting ihr Leben verändert hat.

Ich bin unterm Strich sehr enttäuscht wurden. Ich habe mir mehr erhofft zu erfahren, was das Ting im technischen Sinne ist und woher diese extremen Unterschiede herkommen, bei den einzelnen Personen und deren Tingerfahrung.

Die Charaktere selbst haben immer alle einen Abschnitt. So hat man im ersten Teil für jeden einen großen um diesen kennen zu lernen. Im zweiten erlebt man den persönlichen Werdegang von allen und im dritten wo es jeden hingeführt hat. Dies erleichtert zu verstehen wer erstmal wer ist, woher er in die Geschichte reingeholt wird und warum Im weiteren Verlauf zeigt es wie es den Personen im Einzelnen geht, da jede Geschichte aus der Ich-Perspektive spielt. Jedoch habe ich zu keinen von ihnen eine Basis aufbauen können. Alle waren mir auf ihre Art einfach zu unsympathisch. Am meisten mochte ich Kaspar nicht. Sohn bekommt Firma in den Arsch geschoben, dann doch nicht und meint dann er wäre der Chef von der Tingfirma. Ne so was geht mal gar nicht.  

Ein Buch was man lesen kann, aber nicht muss. Die Geschichte ist neu und innovativ, aber leider zu flach gehalten und das emotionale was es so sehr ausmachen könnte ist genauso wenig hervorspringend wie die Technik des Ting welche fast gänzlich verloren geht.