Rezension

Leider nicht mehr als Pflichtlektüre

Das Erbe - Ellen Sandberg

Das Erbe
von Ellen Sandberg

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die Freude bei dieser Leserunde dabei sein zu dürfen,- zum ersten Mal! - war groß! Die Erwartung, zumal, da was ich darüber las, durchweg überschwänglich positiv war, hoch. Umso tiefer war dann der „Fall“ , schon nach dem ersten Absatz. Nun weiß ich, dass ich zu jenen gehöre, die auch immer gerne eigene Bilder und Gedanken während des Lesens entwickeln und das macht Ellen Sandberg so gut wie unmöglich.
Dabei reizte mich das Thema: Eine Frau unserer Zeit, Mona, ehr Gutmensch, der sich durch seine Taten profiliert, und daraus ihren Selbstwert definiert, als selbstlos guter Mensch, erbt. Erbt eine Villa, die sie mit der zweifelhaften Vergangenheit ihren Neid, wie auch alten Verbrechen.
Sandberg, erzählt, aus drei Perspektiven: der von Mona, Klara und Sabine.  Eigentlich gefällt mir diese „Technik“ und auch das Hin- und Herspringen zwischen den Zeiten und Generationen. Besonders wenn die Vergangenheit  inderZeit der Judenverfolgung liegt, die die meisten von uns ja nur aus der Schule oder aus Erzählungen kennt.

Doch leider kann mich die Umsetzung nicht überzeugen,  die Figuren wirken stereotyp und dadurch leer. Ich kann nicht mit ihnen fühlen oder ihnen wirklich glauben.  Was nicht daran liegt, dass  alle „Protas“ nicht besonders sympathisch sind. Nein, normaler Weise sind doch Figuren, die Ecken und Kanten haben, die uns den Spiegel vorhalten über Eigenschaften, die wir an uns selbst nicht mögen, weitaus lebendiger, als brave „Helden“.
Dass, das Ende nicht wirklich ein Happy End ist, versöhnt mich einwenig.
Ja, ich habe mich wirklich durch das Buch gequält, ABER auf der anderen Seite, weiß ich das eine Beurteilung, immer auch größtenteils auf Geschmack beruht, und wichtig auch dem Leser die, oft in Schreibchulen- und Ratgebern, angepriesen Techniken sind. Ich mag es nicht, wenn ich da Gefühl habe, ich lese einen Film/ eine Soap, mag  es, wenn viel auch zwischen den Zeilen steht.
Doch das ist halt meine Meinung, andere sehen es anders und werden Freude haben an diesem Buch.