Rezension

Leider nicht mein Fall

Gefangen im Zwielicht - Verena Rank

Gefangen im Zwielicht
von Verena Rank

Bewertet mit 2 Sternen

Schauplatz dieser Gay-Fantasy-Romance ist das heutige Berlin.
Leon, Sohn aus reichem Hause und zusammen mit seinem Vater Immobilien-Händler, ist ein pragmatischer junger Mann. Trotz seiner ungewöhnlichen Gabe Gedanken zu lesen (bei Geschäften sehr nützlich) ist er alles andere als ein Mann der an Übersinnliches glaubt.
Beliebt bei den Frauen und ohne größere Sorgen, ist er eigentlich zufrieden mit seinem Leben.
Doch dann stehen Änderungen ins Haus. Als er eines Tages versucht eine Immobilie der Familie Grigorescu zu kaufen, begegnet er eine Familie die alles andere als normal ist. Da ist nicht nur der Sohn Alexei, gut gekleidet und ein Hingucker - selbst für Leon als Hetero -, sondern auch der seltsame und kauzige Vater und ein zwielichtiger Cousin. Die ganze Familie umgibt eine gruselige Aura und noch dazu scheint auch Alexei die Gabe des Gedankenlesens zu besitzen.
Und doch, trotz seines schlechten Gefühls in der Magengegend und der Warnung seines besten Freundes, gerät Leon immer mehr in den Bann des charmanten und sinnlichen Alexei. Dabei weiß er nicht mehr wem er trauen soll und deckt dabei Dinge auf, die ihn an seinem Verstand zweifeln lassen und ein seltsames Licht auf seine eigene Familie werfen.

Ich war total gespannt auf das Buch, gerade Vampire sind ja genau mein Ding und ich habe ja auch ein Faible für Gay-Romance. Lange hatte ich nichts mehr aus diesem Genre gelesen und mir war bereits "Schärfer als Wasabi"(ein wirklich geniales Buch) von Verena Rank bekannt. Dem entsprechend hatte ich mir einiges versprochen.
Leider konnte ich mich für die Geschichte nicht wirklich erwärmen.
Sowohl Leon als auch Alexei haben mich nicht gepackt, keiner der beiden war mir sympathisch.
Leon wandelt sich für mich doch ein wenig zu schnell vom resoluten Frauenmagneten zum total verliebten und schwärmenden "Anhängsel" von Alexei. Ein wenig mehr innerer Kampf und Widerstand hätte ich mir doch gewünscht. Und auch Alexei ist irgendwie so gar nicht Vampir, abgesehen von seiner Sonnenallergie und dem Blutdurst. Ich hätte ihn mir stärker gewünscht.
Nicht auf seine Kräfte bezogen, denn diese hat er, sondern charakterlich. Irgendwie stelle ich ihn mir als Weichei vor.
Auch das leicht gruselige Thema, bezogen auf die geheimnisvolle Vergangenheit und vor allem die Darstellung von Alexeis Vater und Cousin hat mich mehr an eine Art Horror-Klamauk erinnert als Spannung aufkommen zu lassen. Die Geschichte war mir auch ein wenig zu schmalzig, der Umgang der beiden zu überschwänglich und auch die erotischen Szenen waren nicht mein Fall.
Schade, eigentlich hätte die Idee großes Potential gehabt. Und die Autorin kann schreiben, das steht außer Frage. Aber so sind die Geschmäcker eben verschieden :=)
Ich habe auch lange überlegt ob zwei oder drei Pfoten. Nachdem ich das Buch aber mit anderen meiner drei Pfoten Bewertungen verglichen habe, habe ich mich schweren Herzens doch für nur zwei entschieden.

Hat leider nicht meine Erwartungen erfüllt. Wer Interesse an eher softeren Vampiren hat und vor ein paar Klischees nicht zurückschreckt sollte dennoch mal in eine Leseprobe hineinschnuppern.
Die Grundidee hat mir gefallen und auch sprachlich (mal abgesehen von der "blumigen" Art) war das Buch schön ausgearbeitet, besonders Alexeis Art zu sprechen.

komplette Rezi hier: http://cat-buecher-welt.blogspot.de/2015/10/rezi-gefangen-im-zwielicht-v...