Rezension

Leider nicht mein Paar Schuhe

Herzen aus Stein - Inka Loreen Minden

Herzen aus Stein
von Inka Loreen Minden

Inhalt 
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Noir LeMar lebt mit einer düsteren Vergangenheit. Sie ist die letzte Überlebende eines Hexenklans und noch immer auf der Suche nach Rache. Doch sie ist nicht alleine, der Gargoyle Vincent ist ihr heimlicher Beschützer. Er darf sich ihr nicht zeigen, befindet sich aber Tag und Nacht in ihrer Nähe und versucht jedes Unheil abzuwenden. Eines Tages muss er seine Tarnung aufgeben um ihr Leben zu retten...

Mein Eindruck
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Zu Beginn fällt gleich die tolle Idee der Gargoyles auf. Was verbirgt sich hinter den steinernen Gestalten, die ganze Kathedralen zieren? Die Autorin hat hier eine interessante Antwort parat. Die Gargoyles fristen tagsüber ihr steinernes Dasein und wachen Nachts über ausgesuchte Menschen. Sie sind untereinander organisiert und haben eine Zentrale in London von der aus die Wächter gesteuert werden.

Besonders ist dabei Vincent, er ist halb Mensch, halb Gargoyle und kann sich tagsüber in menschlicher Gestalt bewegen. Das macht ihn zum perfekten Beschützer von Noir, der anderen Hauptperson des Buches. Mir hat gut gefallen, dass von Beginn an mit offenen Karten gespielt wird. Vincent ist sich seiner Gefühle sicher und auch Noir hat schon lange gespürt, dass sie nie wirklich alleine ist und sehnt sich nach dem Unbekannten.
Etwas überrascht war ich, als sich die Geschichte noch um ein ganz anderes Paar drehte, von dem im Klappentext keine Rede war. Auch wenn sich diese Handlungsfäden noch später treffen, sind sie die meiste Zeit des Buches voneinander unabhängig.

Damit hat auch mein größer Kritikpunkt des Buches zu tun, es passiert über weite Strecken nicht viel. Laut der Prozentanzeige meines Readers haben sich Noir und Vincent bei 24% in ein Hotelzimmer begeben, bei 50% kamen sie wieder heraus. Wenn man jetzt denken würde, beim Erotik Anteil wäre zumindest hier allerhand passiert, eher nicht. Im Nachhinein eine Aneinanderreihung von Gedankengängen wie "Ich will so gerne, aber ich darf nicht". Selbes Spiel im weiteren Verlauf, bei 50% beschließt Noir auf eine Party zu gehen, bei 75% kommt sie endlich dort an. Erst im letzte Drittel kommt viel Bewegung und spannende Auseinandersetzungen ins Spiel. Die Fäden führen zusammen und es werden so einige Geheimnisse geklärt.

Es ist ja schön und gut, wenn die Gefühle der Charaktere im Vordergrund stehen. Seien es Erinnerungen aus deren Vergangenheit, oder Gefühle der Gegenwart, mit geheimen Wünschen und Verlangen. Nur bin ich als Leser mit der Zeit ungeduldig geworden, weil sich nahezu alles nur darum dreht. Mir fehlte hier die Ausgewogenheit, wie zum Beispiel bei "Blanche", in der sich Action und Gefühl abwechselten.

Fazit
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Insgesamt ist dieser Reihenauftakt wohl eher dem romantischen Anteil zuzurechnen. Es dreht sich sehr viel um die Gefühle der einzelnen Personen, ihre Wünsche und Vorstellungen. Der Fantasyanteil ist hierbei klar im Hintergrund und leider auch die kreativen Ideen. Für mich persönlich war es zu zäh, für Fans von hohem romantischen Anteil mit der ein oder anderen erotischen Szene, eher empfehlenswert.