Rezension

Leider nicht meine Geschichte

Cold Princess - Vanessa Sangue

Cold Princess
von Vanessa Sangue

Bewertet mit 2 Sternen

Seitdem ihre Familie bei einem Attentat ums Leben kam, ist Saphira De Angelis das Oberhaupt, die Capo der De Angelis. Doch als Capo hat sie nicht nur die Verantwortung für ihre famiglia, sondern auch viele Feinde, unter anderem eine weitere mächtige Mafiafamilie, die Vargas. In ihrer Heimatstadt Palermo regiert sie knallhart und oftmals furchteinflößend und Gefühle zeigen ist eine Schwäche. Doch da gibt es einen neuen Leibwächter in ihrer Guardia, Madox Caruso, der sie weitaus mehr interessiert, als sie auch sich selbst gegenüber zugibt. Seine düstere Aura und sein Verhalten ziehen sie magisch an, doch Madox hat ein Geheimnis, von dem sie nichts ahnt.
Meine Meinung
Dieses Cover zog mich schon vom ersten Blick an magisch an, denn seine Gestaltung finde ich richtig gut gelungen und zieht gleich die Aufmerksamkeit auf sich. Allerdings habe ich eine Weile gegrübelt, ob ich das Buch lesen möchte, denn das Erotikgenre ist eigentlich nichts für mich. Doch meine Neugier auf die Umsetzung des Mafiathemas und die Warnung, dass es nichts für schwache Nerven sei, hat mich dann doch überzeugt.
Der Einstieg in den Roman fiel mir sehr leicht, denn die Autorin Vanessa Sangue hat einen sehr leichten Schreibstil, der dafür sorgte, dass ich mich schnell in ihrer Geschichte zurecht fand. Aber ich hatte hier hin und wieder den Eindruck, dass es zu sehr ins Erzählende abdriftete, mir fehlten die Bilder, die durch Beschreibungen entstehen und an die Geschichte fesseln. So blieb ich hier lediglich der Beobachter des Geschehens und fühlte mich nicht in die Geschichte gezogen.
Allerdings muss ich sagen, dass ich hier schon sehr schnell das Interesse und die Aufmerksamkeit an der Handlung verloren habe, denn leider wird schon sehr schnell klar, wer mit welchem Motiv handelt, wer hinter den Morden an den Familien steckt etc. Für mich blieb das Düstere hier komplett im Hintergrund und auch die Ereignisse innerhalb der Familien waren nicht halb so brutal, wie ich es erwartet hätte. Vielleicht bin ich als eingefleischte Thrillerleserin schon zu abgebrüht oder zu abgehärtet, aber mir blieb der Plot insgesamt zu unspektakulär und zu vorhersehbar. Wirklich Überraschungen konnte ich nicht finden und so plätscherte die Handlung nur so vor sich hin und ja, die Erotikszenen, mit denen ich zwar gerechnet hatte, nahmen hier dann auch Überhand. Auch die versprochene Action blieb hier im Hintergrund, denn auch wenn es hier und da brutal wurde, gehen diese Szenen fiel zu schnell und zu glatt vorbei, das grausame und brutale Vorgehen der Mafia kommt hier nicht so klar heraus, wie ich es erhofft hatte.
Erzählt wird das Ganze von einem personellen Erzähler in dritter Person aus wechselnden Perspektiven zwischen Saphira, Madox und ab und an das Oberhaupt der Vargas. Im Vordergrund stehen hier aber Saphira und Madox, an deren Gedankenwelt wir teilnehmen dürfen. Allerdings drehen sich die Gedanken auch immer mal wieder im Kreis und es kommt zu vielen Wiederholungen, gerade was die gegenseitige Anziehungskraft angeht und das man dies ja so gar nicht möchte. Auch geben die Charaktere viel zu viel Preis und Geheimnisse bleiben dem Leser nicht verborgen.
Die Charaktere, allen voran die Protagonisten Saphira und Madox, blieben mir zu eindimensional und ebenfalls vorhersehbar. Gerade Saphira, die als knallhartes Mafiaoberhaupt dargestellt wird, hätte ich mir anders erhofft, doch aus der knallharten Frau wird schnell das Gegenteil.
Madox ist ein Profikiller, eiskalt, grausam, brutal, doch auch viel zu vorhersehbar. Gerade er hätte für Überraschungen sorgen können, doch in seinen Gedanken gibt er schnell zu viel von sich preis.
Das sich zwischen den Beiden mehr entwickelt, ist dann auch schnell klar, bzw. weiß man ja schon vor dem Lesen, allerdings fehlten mir hier die großen Emotionen, das prickelnde Gefühl zwischen den Beiden, das die Anziehungskraft unterstreichen würde, blieb mir zu wenig.
Mein Fazit
Wer erotische Geschichten, in denen es auch schonmal mehr zur Sache geht, mag, wird hier bestimmt seine Freude beim Lesen haben. Wer hier allerdings auf eine knallharte Mafiosigeschichte hofft, wird wohl eher enttäuscht werden. Ohne Frage, der Schreibstil der Autorin lässt sich gut lesen, aber für mich war diese Geschichte leider nichts, da es meine Erwartungen der düsteren und actionreichen Geschichte nicht erfüllt hat.