Rezension

Leider nicht meine Geschichte

Fünf Tage im Mai - Elisabeth Hager

Fünf Tage im Mai
von Elisabeth Hager

Bewertet mit 3 Sternen

Illy und ihr Urgroßvater verbindet eine ganz besondere Beziehung. Schon immer haben sie ganz viel Zeit miteinander verbracht. Am liebsten schaut Illy ihrem Uropa in seiner Fassbinder-Werkstatt zu. Er, der das Holz so liebt und bearbeitet wie kein anderer. Auch Moped fahren die beiden immer wieder zusammen. Tat´ka, wie Illy ihren Urgroßvater liebevoll nennt, hätte am liebsten wieder die Einführung der Monarchie. Illy wird langsam erwachsen und teilt jedes Geheimnis mit dem alten Mann. Als Illy sich in Tristan verliebt, einem Jungen, der nicht gut angesehen ist im Dorf, deckt der alte Mann das junge Glück. 

"Fünf Tage im Mai" - ich muss sagen, ich hatte eine ganz andere Vorstellung von diesem Roman. Die Leseprobe, die ich gelesen habe, hat mir einen berührenden, einen sehr leisen Roman versprochen. Die fünf Tage spielen auch nicht in einem Mai eines bestimmten Jahres, sondern über viele, viele Jahre hinweg, in denen Illy erwachsen wird. 

Anfang und Ende haben mir sehr gut gefallen. Da war Liebe, da war Tragik, da war das Leben. Alles dazwischen jedoch hat mich oft quer lesen lassen. Die Stellen mit Tristan, wo er unter Alkoholeinfluss zu einem anderen Menschen wird, die haben mir überhaupt nicht gefallen. Ich habe mehr Urgroßvater erwartet, mehr von der ungewöhnlichen Beziehung des jungen Mädchens zu dem alten Herrn. Ihre Geheimnisse, ihre Abenteuer. 

Die großen Zeitsprünge zwischendurch haben mir überhaupt nicht gefallen. Leider ist es dadurch nicht mein Buch geworden. Es sollte sich dennoch niemand abhalten lassen, das Buch zu lesen. Wie viele andere Rezensionen zeigen, ist der überwiegende Teil begeistert von der Geschichte. Es ist halt nicht meine Geschichte.