Rezension

Leider nicht so berührend wie erwartet...

Die Landkarte der Liebe
von Lucy Clarke

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung:
Ein meerblaues Reisetagebuch. Das ist alles, was Katie von ihrer Schwester bleibt. Denn Mia ist tot. In Bali stürzte sie von einer Klippe. Katie hat nur eine Chance, das Geheimnis um den Tod ihrer unnahbaren Schwester zu lüften: Ihr Tagebuch zu lesen und den Stationen ihrer Reise zu folgen. Und so taucht Katie immer tiefer ein in das Leben ihrer Schwester und entziffert Stück für Stück Mias ganz persönliche Landkarte der Liebe …

Meinung:
Sowohl Klappentext, als auch Cover haben mich sofort angesprochen. Während das Cover auf den ersten Blick eher einen lockeren Sommerroman verspricht, sorgt der Klappentext dafür, dass man sich auf eine eher tragische Geschichte einstellt.

„Die Landkarte der Liebe“ ist die Geschichte zweier grundsätzlich verschiedener Schwestern, die erst im Verlauf der Geschichte einander verstehen lernen und dabei mit vielen Familiengeheimnissen und Schicksalsschlägen klarkommen müssen.

Die ältere Schwester Katie ist bodenständig, ehrgeizig und vernünftig. Sie hat einen festen Job, man kann sich immer auf sie verlassen und ist verlobt. Ihre jüngere Schwester Mia ist das komplette Gegenteil. Sie ist leichtfertig, spontan, unberechenbar und eher ein Traumtänzer. Obwohl die beiden teilweise einige Klischees bedienen, wirken sie doch auch tiefgründig und haben so ihre Ecken und Kanten.

Dennoch ist es mir oft etwas schwer gefallen, mich mit den beiden zu identifizieren. Während Katie zwar manchmal etwas kühl gewirkt hat, konnte ich ihre Reaktionen zumeist wenigstens verstehen. Außerdem fand ich es bewundernswert, dass sie sich, nur mit dem Tagebuch ihrer toten Schwester ausgestattet, auf die große Reise macht und dabei versucht, den Geheimnissen ihrer Schwester auf den Grund zu kommen. Mia war mir persönlich einfach zu sehr Freigeist. Sie wirkt zwar offener wie Katie, jedoch waren ihre Handlungen für mich grundsätzlich nicht nachvollziehbar und sie mir kaum sympathisch.

Das hat sich etwas als Problem dargestellt, weil der Roman davon lebt, dass man an dem Schicksal der beiden Schwestern Anteil nimmt. So war mir zwar die Tragweite der Entwicklungen immer bewusst, aber so wirklich berühren konnten sie mich eher selten.

Erzählt wird die Geschichte aus zwei, sich abwechselnden Erzählsträngen, jeweils aus Katies und Mias Sicht. Diese Erzählvariante ist hierfür gut gewählt, da man dadurch erst nach und nach Einblick in die ganzen Hintergründe und die Geschichte dadurch etwas Spannung erhält. Nur fand ich es etwas schade, dass man bei Mias Teil nie genau wusste, was nun auch genauso im Tagebuch stand, und damit auch von Katie gelesen werden konnte und welche Teile nur der Leser wusste.

Von der Handlung her, gibt es eigentlich genügend Wendungen und Offenbarungen, damit der Roman spannend bleibt. Jedoch sinkt das Spannungslevel durch das fehlende Verständnis manchmal ein bisschen ab. Schade fand ich auch, dass die Umgebungsbeschreibungen der tollen exotischen Reiseziele ein bisschen zu kurz kamen. So konnte man sich leider auch hierbei zu wenig hineinversetzen.

Auch wenn am Ende alle Fragen beantwortet werden, war mir der Schluss doch ein bisschen zu abrupt. Dennoch konnte ich das Buch am Ende doch mit einem relativ beruhigten Gefühl schließen.

Fazit:
Von der Idee her, hat „Die Landkarte der Liebe“ wirklich das Zeug zu einem überzeugenden und berührenden Roman, nur leider ist die Umsetzung nicht so gut gelungen, wie es hätte sein können. Ich konnte mich nicht wirklich in Mia einfühlen und ihre Handlungen nicht nachvollziehen. Dadurch war auch die Spannung nicht wirklich durchgängig auf 100 Prozent und auch das Ende war etwas zu abrupt. Dennoch hat die Geschichte einen gewissen Charme und lässt den Leser zumindest nach Beenden des Romans beruhigt zurück. Am Ende gibt's solide 3 Sterne, aber keine direkte Leseempfehlung.