Rezension

Leider nicht so ganz meins

Die Perlenfarm - Liza Marklund

Die Perlenfarm
von Liza Marklund

Inhalt:
Die junge Kiona lebt im Paradies, sie taucht in den tropischen Gewässern der Südsee nach Perlen. Dabei kann sie alles andere um sich herum vergessen. Doch eines Tages zieht ein Zyklon über die Insel und zwingt sie, den harten Realitäten der westlichen Welt ins Auge zu sehen. Vor der Perlenfarm ihrer Eltern strandet ein Segelboot. An Bord ein verletzter Mann, der sich Erik nennt und behauptet, ein Banker aus London zu sein. Kiona pflegt ihn gesund und verliebt sich unsterblich in ihn. Als Erik die Insel fluchtartig verlässt, kommen Kiona Zweifel. Ist Erik gar nicht der, für den er sich ausgegeben hat? Sie beschließt, ihn zu suchen, und bricht auf in ein Abenteuer, das sie quer durch Amerika, Europa und Afrika führt und bei dem sie selbst in Lebensgefahr gerät …

Zunächst zum Cover: Es gefällt mir sehr gut, und passt durch die Farben und das Bild zumindest zum Anfang des Buches sehr gut. Wiederum zum "zweiten" Teil des Buches passt es auch gut, da es auch etwas düsteres hat.

Den Schreibstil fand ich vor allem am Anfang echt gut, ich habe gut in die Geschichte hineingefunden und konnte das Buch flüssig lesen und mitfiebern. Leider hat mich die Handlung weniger überzeugt, wodurch ich gegen Ende auch mehr überflogen als gelesen habe.
Der Klappentext deutet natürlich schon an, dass die Geschichte nicht total romantisch und träumerisch ist, sondern das die Stimmung schnell umschlägt und mysteriös wird, allerdings hatte ich mir erhofft, dass die Anfangsszenen der Geschichte etwas länger anhalten. Leider verließ Kiona die Insel recht schnell und auch zuvor fand ich die Geschichte schon etwas zu mysteriös und seltsam für meinen Geschmack.
Der Handlung konnte ich nicht immer perfekt folgen, Wirtschaft und Politik sind eben auch nicht so mein Ding, deshalb weiß ich nicht genau, ob das an mir oder an dem Buch liegt :D Gegen Ende wurde es ziemlich spannend, aber vor allem im Mittelteil der Geschichte war ich ziemlich verwirrt und auch gelangweilt. Ich wusste nie so ganz, worauf die Autorin hinaus will.
Die Figuren konnten mich leider auch nicht überzeugen. Mit Kiona wurde ich nie so richtig warm, ich fand ihre Art zu denken und ihre Entscheidungen einfach merkwürdig und oft nicht nachvollziehbar. Auch ihre Gefühle für Erik kamen zum einen zu kurz, ich habe mich manchmal gefragt, ob sie überhaupt Gefühle für ihn hat. Und zum anderen habe ich nicht verstehen können, warum sie Gefühle für ihn hat, da ich mit ihm noch weniger warm werden konnte, als mit ihr. Man hat eigentlich nichts über ihn erfahren, was ja auch so bezweckt war, aber ich hatte auch kein Bild von ihm im Kopf und keine Assoziationen mit ihm. Er war einfach ein seltsamer und unnahbarer Charakter und ich konnte die Beziehung von Kiona und ihm nicht verstehen. Auch von den anderen Figuren fand ich keine wirklich sympatisch, mir haben Charaktereigenschaften und Persönlichkeit bei ihnen gefehlt.
Auch die Zeitangaben in der Geschichte fand ich sehr verwirrend, denn nachdem Erik eine Weile auf der Insel war, vergingen plötzlich auf wenigen Seiten mehrere Jahre. Dies wurde mir zunächst allerdings überhaupt nicht klar, da es so erzählt wurde, wie der Rest der Geschichte und auch nur Wochen oder Tage hätten sein können. Nur durch die Erwähnung des Alters von Kionas Kindern ist mir das überhaupt aufgefallen.

Nach Ende der Geschichte bin ich verwirrt und ziemlich unzufrieden, das Buch gelesen zu haben. Von der Leseprobe hatte ich mir sehr viel erhofft und fand es total spannend, einen Einblick auf die Cookinseln und das Leben auf einer Perlenfarm zu bekommen, aber all dies kam für mich leider viel zu kurz. Sobald Kiona die Insel verlassen hatte, hatte das Buch für mich seinen Reiz verloren.