Rezension

Leider nicht so gut wie die Krähen Dilogie!

Die Grisha-Trilogie - Leigh Bardugo

Die Grisha-Trilogie
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 3 Sternen

Anmerkung: Ich habe die Trilogie im Schuber als Rezensionsexemplare vom Verlag bekommen. Danke dafür. Die volle Videorezension findet ihr auf meinem YouTube Kanal namens schokigirl oder weiter unten.

 

Meinung:

Ich habe die Trilogie bereits vor ein paar Jahren gelesen und fand es relativ durchschnittlich. Seitdem habe ich aber die Krähen Dilogie geliebt und allgemein die Welt lieben gelernt. Deswegen wollte ich dieser Trilogie noch eine Chance geben.

Die Idee an sich fasziniert mich, da nicht viele Geschichten in einem ähnlichem Land wie Russland spielen. Der Schreibstil und die Atmosphäre gefallen mir sehr gut. Auch hier haben sie mir das Lesen angenehm gemacht. Das gilt für die gesamte Trilogie.

 

Band 1: 3,5 Sterne

Das ist der beste Band der Reihe, da alles neu und faszinierend ist. Vom Plot her beginnt es aber wie jede ander Fantasy Jugendbuchgeschichte auch. Die Welt macht es zu was besonderem. Allerdings gibt es in diesem Band zu wenig Worldbuilding. Besonders die Schule wird kaum erklärt. Es stellen sich so viele Fragen, die nicht beantwortet werden, da Alina sowieso nicht lange dort bleibt. Es schien alles so schnell abzulaufen, obwohl angeblich einiges an Zeit vergangen sein soll.

Die Bücher werden aus Alinas Sichtweise erzählt und trotzdem war mir zu viel Nacherzählung und zu wenig zeigen drin (show, don't tell). „Ich hab das damals gefühlt etc.“ Wovon sie damals aber nichts gesagt, geschweige denn daran gedacht hat. Es wirkte manchmal wie eine Idee, die die Autorin erst zu spät hatte.

Die männlichen Charaktere (Mal & der Dunkle) hatten mir zu wenig Charakter. Alina war eine typische zurückhaltende Jugendbuchprotagonistin, aber ich konnte sie zumindest verstehen. Aber die männlichen Charas schienen nichts besonderes zu haben. Mal war der nette beste Freund in den sie verliebt ist. Und der Dunkle war einfach der mysteriöse Bad Boy, vielleicht böse, vielleicht auch nur missverstanden.

Man merkt hier, dass das der Debütroman (eigentlich Debüttrilogie, da man es in allen Bänden merkt) der Autorin ist. Manches war recht unbeholfen oder einfach ein Klischee. Ich hatte das Gefühl, dass einiges nur drin war, weil es zu der Zeit eben in allen Jugendbüchern war.

 

Band 2: 3 Sterne

Den Anfang dieses Bandes habe ich wirklich gemocht. Es war spannend, hat Spaß gemacht und man hat interessante neue Charaktere kennen gelernt. Aber nach ca. 100 Seiten war das vorbei und der langweilige Teil begann. Das ist ein zweiter Band, also ein Überbrückungsband, weshalb ich auch eigentlich nichts anderes erwartet habe. Allerdings war es etwas enttäuschend nach dem guten Start. Dort kam dann endlich auch das Worldbuilding und vor allem die Erklärung zu der Schule. Es ist gut, dass man es doch noch bekommt, aber es hätte definitiv in den ersten Band gehört.

Das Ende war dann wieder gut, wenn auch etwas zu schnell. Außerdem wurde echt wenig kommuniziert was jetzt eigentlich geplant wird und wie das ablaufen soll etc. Dementsprechend kam das Ende aus heiterem Himmel. Es wurde also nicht wirklich viel für den letzten Band aufgebaut, was doch eigentlich der Sinn eines zweiten Bandes ist oder nicht?

Ich fand das Liebesdrama zwischen Alina und Mal relativ unnötig und irgendwann nur noch nervig. Wie gesagt, es war da, weil es halt in ein Jugendbuch gehört, aber ich fand die Charaktere einfach egoistisch und unkommunikativ.

Die Nebencharaktere sind leider zu sehr in den Hintergrund geraten, sodass ich mir sie weder merken konnte, noch wusste warum viele von ihnen eigentlich da sind, weil sie zu nichts beigetragen haben. Ich mag Nikolai (neuer Charakter) wirklich gern. Er ist einer der Charaktere, die am meisten Charakter haben. Aber er hat so viel Platz eingenommen, dass keine Zeit für die anderen übrig blieb. Außerdem war sein und auch ein paar andere Charaktere etwas zu übertrieben.

Alles in allem war dieser Band nicht unbedingt nötig. Es wurde nichts vorbereitet, sondern fast nur aufgeholt was eigentlich in den ersten Band gemusst hätte, daher hätte man es da auch einfach einbauen müssen und diesen Band sein lassen sollen. Aber während des Lesens habe ich es trotzdem nicht ungern gelesen.

 

Band 3: 3 Sterne

Beim Lesen fand ich es abwechslungsreich und auch durchaus interessant. Erst am Ende habe ich bemerkt, dass kaum was davon tatsächlich wichtig für den Plot war. Es war nett zu lesen, brachte einen aber kein Stück weiter. 100 Seiten vor Schluss hatten sie eigentlich immer noch keinen Plan, außer das sind unbedingt dieses eine Ding besorgen mussten. Das war wirklich enttäuschend. Sie hatten über 2 Bände lang Zeit und habe keinen Plan entwickelt.

Und der große Kampf lief dann ohne wirkliche Vorbereitung nur innerhalb eines Kapitels ab. Gefühlte Zeit war 5 min und schon war das Ende einer ganzen Trilogie da. Viel zu einfach und einfach nur enttäuschend. Das Ende war dann wenigstens etwas nostalgisch und schön.

Es war zwar etwas seltsam, dass Mal als einziger nicht Magier überall dabei war, aber er war halt der Loveinterest. Eine weitere Erklärung habe ich nicht gebraucht, aber die Autorin sah es scheinbar anders. Jedenfalls wirkte die Entwicklung mit ihm für mich eher wie eine Ausrede, etwas woran man in letzter Minute gedacht hat. Es wurde zwar okay erklärt, aber die Auflösung dessen wurde im Gegensatz gar nicht erklärt. Insgesamt bleiben noch einige Fragen offen.

Allgemein mochte ich Mal nicht sonderlich gern. Für den Loveinterest, den man mögen soll, hat er aber selten wirklich sympathisch auf mich gewirkt. Er war oft einfach egoistisch und hat Sachen nur gemacht, weil er rebellisch sein wollte oder nicht nachgedacht hat.

Alles in allem habe ich es während des Lesens gut gefunden, war aber am Ende enttäuscht, wie unnötig das meiste für den Plot war. Es war alles nicht schlecht, aber man hätte die Zeit auch mit mehr Plot füllen können oder es sein lassen und die gesamte Trilogie auf einen 600 bis 700 Seiten Band beschränken können.

 

Fazit:

Alles in allem habe ich die Trilogie nicht ungern gelesen. Während ich es las, war es auch interessant und es hat teilweise Spaß gemacht. Aber im Nachhinein war es schon etwas ärgerlich wie viel irrelevantes in den Bänden war und wie lang die Geschichte unnötig gezogen wurde. Wenn ich so drüber nachdenke, hätte die gesamte Geschichte sicherlich in einen etwas längeren Band gepasst. Daher habe ich für die volle Trilogie 3 Sterne vergeben.