Rezension

Leider nicht so stark wie Band 1 und 2

Der Lügner und sein Henker - Christoffer Carlsson

Der Lügner und sein Henker
von Christoffer Carlsson

Bewertet mit 3 Sternen

Für mich nicht ganz so stark wie Band 1 und 2. Ich glaube das lag daran das Carlsson den Fokus verlagert und ihn nicht so sehr auf Leo legt. Einerseits tut das der Reihe gut, weil der Autor sich nicht wiederholt, andererseits machte für mich gerade dieser enge Bezug zu Leo einen Teil des Reizes aus.

Leo der kaum enge Bezugspersonen hat, wird hier auch in einen weiteren Konflikt gezogen. Sein Mentor Levin ist ihm nicht so nahe gewesen, wie er es sich selbst gerne eingeredet hat. Viele Geheimnisse ergründet dann,  leider nur die Leserin, nicht aber Leo. Das fand ich schade, denn so bleibt ihm ein echter Abschluss, mit diesem Teil seines Lebens, verwehrt. Eigentlich erhält Leo kaum einen echten Einblick. Nur als Leser weiß man mehr. Für mich hat das hier aber nicht so gut funktioniert, weil damit die beiden Handlungsebenen nicht richtig verknüpft wirkten. Eher lose nebeneinander her. Deshalb bin ich von "Der Lügner und sein Henker" nicht ganz überzeugt.

Levin bleibt seltsam fremd - das passt natürlich auch zu ihm und seiner Beziehung zu Leo. Trotzdem, letztendlich war da einfach zu vieles, das nicht richtig funktioniert hat. Auch Tove, eigentlich einer interessanten Figur die für Leo auch eine ganz spezielle Bedeutung hat, ich finde man hätte ihr und Leo eine eigene Geschichte gönnen können. So bekommt die Polizistin, meiner Meinung nach, zu wenig Raum und nimmt Leo gleichzeitig Platz weg. Einerseist brauchen beide diese Begegnung, andererseits füllt sie zum Teil einfach nur die Seiten. Schade. 
Auch Leos Beziehung zu Sam, die immerhin dramatische Ereignisse überstehen musste, wird kaum beleuchtet. Eigentlich spielt Sam nur kurz am Telefon eine winzige Nebenrolle. Auch das war schade, denn eigentlich ist sie so eine wichtige Figur bisher. 

Einzig Grim dessen Freundschaft mit Leo mich von Beginn an fasziniert hat (ich habe auch die beiden anderen Bände verschlungen), hat mich wie immer überzeugt. Er ist die einzige Konstanten in Leos Leben, auch wenn er das ungern zugibt. Kein Wunder, wenn man ihre gemeinsame Vorgeschichte betrachtet. Umso spannender  finde ich ihre Verflechtung, aus der sie sich nicht lösen können - und wenn man ehrlich ist, es auch nicht wirklich wollen. Selbst Leo nicht. 
Das Ende lässt hoffen das es mit der Reihe noch weitergehen wird, ich würde mich freuen. Denn trotz allem, ich möchte Leo und auch Grim noch eine Weile begleiten.