Rezension

Leider nicht so stark wie Teil 1!

Die Charité. Aufbruch und Entscheidung - Ulrike Schweikert

Die Charité. Aufbruch und Entscheidung
von Ulrike Schweikert

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kurzbeschreibung:

1903 ist Rahel Hirsch eine der ersten Ärztinnen an der Charité. Gleichberechtigung gibt es leider für sie und viele andere Frauen nicht. Rahel muss sich nicht nur gegen ihre männlichen Kollegen durchsetzt, auch ein Gehalt wird ihr nicht gezahlt. Auch die junge Barbara erlebt was es bedeutet, wenn Männer von Frauen besitz ergreifen. Nachdem ihre Tante vergewaltigt wird, schließt sie sich der Frauenbewegung an. Als die beiden Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zusammentreffen werden sie gute Freundinnen. Doch dann kommt der 1. Weltkrieg, der alles verändert.

Meinung:

Nachdem der erste Teil für mich ein echtes Highlight war, hatte ich natürlich hohe Erwartung und war sehr gespannt auf Teil 2. Leider muss ich sagen, dass ich etwas enttäuscht war. Ulrike Schweikert hat hier wieder tollte Recherchearbeit geleistet und viele historische, medizinische und politische Fakten geliefert. Allerdings sind dadurch die Charaktere in den Hintergrund gerutscht und es wirkt nicht wie ein Roman sondern eher wie ein geschichtliches Sachbuch.

Trotz dessen war es sehr interessant zu lesen, wie sich die Medizin entwickelt hat bzw. wie sich die Stellung der Frauen verändert hat. Ulrike Schweikert hat einen sehr unkomplizierten Schreibstil, wodurch sich das Buch trotz des vielen Faktenwissens schnell lesen lässt.

Im ersten Teil des Buches fiel es mir schwer mit den Protagonisten Rahel und Barbara warm zu werden, da sie mir wie Randfiguren erschienen. Erst ab der zweiten Hälfte änderte sich dies und man kann für beide nur Bewunderung empfinden. Denn beide sind sehr starke Frauen. Egal ob Rahel die als eine der ersten Ärztinnen an der Charité arbeitete oder Barbara die sich für die Gleichberechtigung der Frauen einsetzt. Gut fand ich auch, dass diese beiden Frauen die unterschiedlicher nicht hätten sein können, so eine gute Freundschaft aufbauen.

 Ein positiver Punkt ist noch, dass man den zweiten Teil unabhängig vom ersten lesen kann.

 Fazit:

 Nicht so stark wie der erste Teil aber trotzdem sehr interessant. Über einen dritten Teil würde ich mich sehr freuen.