Rezension

Leider nicht so tiefgründig, wie erwartet

Mehr als Worte sagen können - Jill Santopolo

Mehr als Worte sagen können
von Jill Santopolo

Bewertet mit 2.5 Sternen

Nina war immer die perfekte Tochter ihres Vaters, der ein großes Familienunternehmen leitet. Als dieser jedoch plötzlich erkrankt und verstirbt, muss sie seine Nachfolge an der Spitze der Firma antreten. Jedoch hat sie nicht damit gerechnet, hinter so viele Geheimnisse zu kommen, die ihr Vater offenbar hatte. Und plötzlich muss sie sich fragen, wer ihr Vater wirklich war, wer sie sein möchte und vor allem wen sie liebt...

Der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm und man kann der Geschichte gut folgen. Das Buch ist in sehr viele - teils auch recht kurze - Kapitel unterteilt. Grundsätzlich gefällt es mir, wenn Kapitel sich nicht über allzu viele Seiten ziehen, doch ein Kapitel auf nur einer Seite, störte doch manchmal etwas den Lesefluss.

Nina als Charakter mochte ich als Person eigentlich relativ gerne. Jedoch nervte es mich nach einiger Zeit, dass sie immer noch versucht hat, ihrem Vater in allen Belangen - sogar in ihrer Beziehung - gerecht zu werden. Ein bisschen Anpassung, schön und gut, sein komplettes Leben jedoch danach auszurichten, den Ansprüchen seines Vaters zu genügen, fand ich ein bisschen übertrieben. Denn ich bin der Meinung, dass Rafael der viel bessere Partner gewesen wäre. Sie haben sich gegenseitig geliebt und zwischen ihnen war eine tolle Atmosphäre. Da Nina jedoch der Meinung war, dass Rafael den Ansprüchen ihres Vaters nicht genügen würde, blieb sie lieber mit Tim zusammen, den sie eigentlich nicht wirklich liebt.
Rafael war ein toller Charakter. Sehr gut ausgearbeitet und authentisch. Ein wirklich netter Mann, den sich jede Frau wünscht!
Tim hingegen durchblickte man während des gesamten Buches nicht. Hier wäre ein bisschen mehr Klarheit schön gewesen.

Die Geschichte hat definitiv Potenzial und ist in vielen Aspekten auch sehr realistisch beschrieben und dargestellt worden. Jedoch wurden einige Stellen meiner Meinung nach viel zu sehr in die Länge gezogen, manche Dinge wiederholten sich öfter und teils war sie auch vorhersehbar. Hier wäre manchmal weniger mehr gewesen. Aufgrund von Cover und Titel hätte ich mir auch eine etwas tiefgründigere Geschichte vorgestellt, die nicht so sehr an der Oberfläche bleibt.

Fazit: Ein netter Roman für Zwischendurch, bei dem man aber besser keine zu hohen Erwartungen haben sollte. Leider keine so tiefgründige Geschichte, wie der Titel verspricht, dennoch eine gute Grundidee. Aufgrund von Schreibstil und der Idee gibt es von mir noch 2,5 Sterne.