Rezension

Leider nicht überzeugend

Ein Sommer ohne uns - Sabine Both

Ein Sommer ohne uns
von Sabine Both

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Eine offene Beziehung. Für drei Monate. Zwischen Abi und Studium. Sich ausprobieren. Mit anderen. Danach ist alles wieder wie zuvor und Tom und Verena weiterhin ein Paar. Denn sie lieben sich und wollen für immer zusammen bleiben. Doch ist das wirklich so einfach, wie sie es sich vorstellen? 

Verena und Tom kennen sich von klein auf, sind ein Paar, seit sie dreizehn sind. Sie gehören einfach zusammen und das soll für immer so bleiben. 
Aber ein Gedanke lässt Verena – mitten im Abistress und voller Vorfreude auf das anstehende Studium – nicht mehr los: Sie hat noch nie einen anderen Jungen geküsst, geschweige denn Sex mit einem anderen gehabt. Doch sie liebt Tom und sich von ihm zu trennen oder ihn zu betrügen, kommt nicht infrage. 
Als sie schließlich mit Tom darüber spricht, treffen die beiden eine Vereinbarung: eine offene Beziehung, drei Monate Austobzeit nach dem Abi. Danach ist alles wieder wie vorher und die zwei wieder ein Paar. 
Zunächst genießen die beiden es, sich auszuprobieren. Doch sie haben nicht mit den Gefühlen gerechnet, die das Arrangement mit sich bringt: Zweifel tun sich auf. Ängste. Werden sie rechtzeitig einen Ausweg finden?

Quelle: Loewe

Cover:
Zwar sieht man mal wieder Gesichter, auf der Rückseite das von Tom, dennoch gefällt mir die Gestaltung des Covers doch ganz gut. Das liegt aber vermutlich an der Art. Ich mag diese malerische Darstellung und die Farbwahl.

Meine Meinung:
Die Autorin hat einen lockeren, jugendlichen Schreibstil der dem Alter der Protagonisten gerecht wird.
Das Buch lässt sich grundsätzlich leicht lesen. Dennoch hat der Schreibstil einige Eigenheiten mit denen ich persönlich nicht so gut zurecht gekommen bin. Besonders auffallend sind die teilweise kurzen Sätze, die sich in den kurzen Passagen der einzelnen Protagonisten aneinanderreihen. Diese Art von Schreibstil gehört leider nicht zu meinen Lieblingen. Auf mich wirkt es immer so abgehakt und mir fehlen häufig Informationen, da dieser Schreibstil (wie auch hier) nicht sehr detailliert ist. 
Das Buch ist aus der personalen Erzählperspektive (Er-/Sie-Perspektive ) geschrieben und wechselt zwischen Tom und Verena hin und her. Dargestellt ist dies durch unterschiedliche Schriftarten.
Am Anfang fand ich dies besonders verwirrend. Denn Verena und Tom wechseln sich nicht von Kapitel zu Kapitel ab, sondern sogar innerhalb der Kapitel.
Man gewöhnt sich allerdings recht schnell daran. 

Die Charaktere haben mir soweit recht gut gefallen, obwohl ich keine richtige Verbindung zu ihnen aufbauen konnte.
Sie waren jetzt auch nicht besonders gestrickt und daher nicht schwer zu durchschauen. 
Verena ist das einfache, nette Mädchen von Nebenan.
Tom der nette Nachbarjunge. 
Beide sind zusammen aufgewachsen und recht früh ein Paar geworden.
Die Verbindung der beiden zueinander und ihrer Familien untereinander waren schlüssig und äußerst real.

In welche Richtung sich dieses Buch entwickeln wird war mir sofort klar.
Wer also Lust hat auf einen frischen, lustigen Roman ist hier wohl eher nicht richtig.
Während Verena und Tom einfach das perfekt Paar sind und zufrieden mit dem sein sollten was sie haben, überlegen sie sich etwas zu ändern. Sich auszuprobieren, obwohl sie sich lieben.
Das Ganze läuft nicht nur bei ihnen aus dem Ruder, sondern auch bei ihren Familien. Diese Wendung innerhalb der Familien fand ich allerdings etwas übertrieben. Die Entwicklung die nach einem Jahr geschildert wird, fand ich wirklich zu viel des Guten.
Das sich so etwas ereignet will ich ja gar nicht in Frage stellen. Aber lieber hätte ich noch etwas mehr zu Tom und Verena gehört.
Ihre Geschichte endet quasi nach ihrem Auszeitversuch. Was genau passiert ist weis man nicht, man kann nur vermuten. Leider wird auch in der Schilderung ein Jahr nach den Ereignissen nicht näher darauf eingegangen.
Das Ende hat mir allerdings wirklich gut gefallen. Vor allem, da hier mal wirklich Emotionen zu spüren waren.

Auch wenn die Geschichte eigentlich vor Gefühlen verschiedenster Art strotzen sollte, hat sie mich kaum berührt und mitgenommen.
Dennoch ist die Message der Autorin angekommen. Die Thematik hat Tiefgang und befasst sich mit etwas, das vermutlich viele Jugendliche beschäftigt.
Gekonnt geht die Autorin auf offene Beziehungen und Fremdgehen ein und führt dieses an ihren Charakteren vor. Dabei wird klar wie wichtig Vertrauen ist.
Und manchmal sollte man sich mit dem glücklich schätzen, was man hat.

Bewertung:
Ein Buch mit Tiefgang, das mich leider nicht ganz überzeugen konnte.