Rezension

Leider nur mittelmäßiger Abschluss

True North - Unser Traum von Für immer - Sarina Bowen

True North - Unser Traum von Für immer
von Sarina Bowen

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ich bin ein riesiger bekennender Fan der „True North“-Reihe von Sarina Bowen, da hier romantische Liebesgeschichten mit der richtigen Portion Dramatik erzählt werden. Das Herz der Reihe waren stets die Shipleys, diese große Familie mit ihrer Obstplantage. Daher war ich insgeheim etwas traurig, als sich mit den letzten Bänden der Fokus etwas davon entfernt hat. In Band 4 war zwar noch May die Hauptdarstellerin, trotzdem ging es mehr um Alecs neue Selbstständigkeit. Da die Geschichten aber weiterhin absolut zufriedenstellende Unterhaltung waren, habe ich mich damit abgefunden. Der letzte Band hat mir nun aber leider bewiesen, warum diese Fokusverschiebung wohl doch nicht so gut war.

Benito als Hauptfigur kannten wir natürlich schon aus den vorherigen Bänden und es war nur logisch, ihn als letzten Mann an die Frau zu bringen, denn der Fokus ist nun mal zuletzt zu den Rossi-Geschwistern gegangen. Aber mit ihm hat die ganze Reihe noch eine Wendung bekommen, die mir nicht wirklich gefallen wollte. Während die anderen Geschichten viel Platz für die Liebe ließen und viel die unterschiedlichen Selbstständigkeiten und ihre Möglichkeiten bearbeiteten, ist Benito Polizist in der Drogenfahndung. Weg also von Essen, Alkohol und Geselligkeit, hin zur kriminellen Unterwelt. Gerade für einen letzten Band einer Reihe finde ich das doch eher enttäuschend, denn der Ton der Reihe wird so einfach nicht getroffen. Zudem muss ich betonen, dass diese kriminellen Aspekte, die teilweise auch Thrillerelemente enthalten sollten, nicht überzeugend waren. In die Ermittlungen wurden man regelrecht hineingeschmissen, ohne wirklich eingeführt zu werden. So musste man sich doch vieles zusammendenken, was mit etwas geschicktere Erzählung nicht notwendig gewesen wäre.

Das zweite Problem ist für mich die Liebesgeschichte. Ich mag Benito wirklich und habe es gerne gesehen, dass auch er sein Happy End bekommen hat, aber dennoch konnte er mich in der Verbindung mit Skylar nicht überzeugen. Das liegt größtenteils auch daran, dass sie so widersprüchlich ist. Sie hat durchaus viele sympathische Seiten, aber auf der einen Seite kann sie das Wort Sex nicht aussprechen, um sich im nächsten Moment aber in Enthüllungsjournalismus stürzen muss. Ich bin auch nie richtig schlau aus ihr geworden. Mit dem Blick in die Vergangenheit sollte auch eine epische Liebesgeschichte inszeniert werden, aber dadurch, dass die Sequenzen im personalen Erzählstil geschrieben waren, wirkte er tierisch unpersönlich, fast wie im Märchen, obwohl es das nicht war. Zudem war die Liebesgeschichte in der Gegenwart so flott erzählt. Gerade erst wiedergesehen, schon zusammen im Bett, obwohl sie eigentlich mit einer Freundschaft geendet haben. Das konnte mich leider wirklich nicht vom Hocker reißen.

Zudem war ich sehr enttäuscht, dass sich dieser letzte Band auch nicht wie der Abschluss angefühlt hat. Viele Paare der anderen fünf Bücher sind nochmal aufgetaucht, aber eben auch nicht alle. Erneut waren es eher die Festspiele der Rossis, obwohl doch alles mit den Shipleys begann. Das ist nicht de Hommage an eine großartige Reihe, die ich erhofft habe. Schade.

Fazit: Bowen hat sich mit diesem finalen Band leider keinen Gefallen getan. Von der Atmosphäre her passt die Geschichte leider nicht in die Reihe. Sie will zu erwachsen sein, macht dabei aber viele Fehler. Zudem ist es nicht der Abschluss, denn die „True North“-Reihe verdient hätte. Trotzdem bleiben die Erinnerungen an die anderen tollen Bände.