Rezension

Leider oberflächlich

Warcross - Das Spiel ist eröffnet - Marie Lu

Warcross - Das Spiel ist eröffnet
von Marie Lu

Bewertet mit 2 Sternen

*kostenloses Rezensionsexemplar durch Leserunde bei wld*

Für mich wirkt das Buch eher wie eine etwas ausgereifte Grundidee. Es fehlt mir "das Drumherum": Wie lebt es sich mit den NeuroLinks? Wie ist der Alltag? Wie funktioniert ein klassisches Warcross-Spiel? Wie spielt Emi "alleine" Warcross? Natürlich sollte ein Buch nicht unnötig aufgeplustert werden. Aber ich persönlich möchte vor allem bei so einem Buch in die Welt eintauchen, sie verstehen, den Alltag kennen. Und dann soll sich daraus eine Geschichte entwickeln, die mich fesselt und die ich verfolgen kann, weil ich die Welt, in der sie spielt, KENNE. Das Gefühl hatte ich leider nicht.

Ansonsten ist das Buch in einem wie ich finde typischen Jugendstil geschrieben: Man kommt gut durch, man versteht alles inhaltlich. Dieses "typisch Jugendstil" empfinde ich aber auch bei den Themen selbst: Es ist das, was man sich denken kann. Das Buch hat für mich keinen besonderen Glanz gehabt. Sehr schade. Die Liebesgeschichte ist schön - aber auch hier ein ABER: Dadurch, dass man alles nur aus der Sicht von Emi sieht, erhält man keine Gründe für "Stimmungswechsel" oder "Emotionsentwicklungen" anderer Personen. Das ist mir interessanterweise erst als problematisch aufgefallen, als ich darüber nachgedacht habe, was mein Problem bei der Liebesgeschichte bzw. bei der Enwicklung der "Detektivstory" ist. Gerne kann Emi immer die Hauptprotagonistin sein, aber einen leichten Einblick in andere Personen wäre schon hilfreich gewesen.

Die Geschichte an sich war vorhersehbar. Für mich ist nichts neues passiert. Aufgrund der Kürze des Buches (große Schrift, großer Zeilenabstand und Rand, einfache Sprache) war ich schnell durch (2 Tage). Das zweite Buch lese ich evtl., wenn es mir unterkommt. Aber da auch für mich kein Cliffhanger am Ende des ersten Buches vorhanden ist, sitze ich nicht auf heißen Kohlen.