Leider recht enttäuschend und trocken
Bewertet mit 3 Sternen
Der Einstieg in das Buch ist mir nicht so leicht gefallen, da die Geschichte mich einfach nicht packen konnte. Die Ereignisse im Reich des Erlkönigs sind nicht spurlos an Liesl vorbeigegangen. Sie wirkt lethargisch und depressiv. Ich konnte ehrlich gesagt wenig mit ihr anfangen und wollte sie oft einfach nur schütteln. Der Leser erfährt viel aus dem neuen Alltag von Liesl und die Geschichte tröpfelt längere Zeit vor sich hin. Ich war ehrlich gesagt oft versucht, das Buch zur Seite zu legen. Nur die Passagen, in denen Musik ins Spiel kam, konnten mich packen. Denn mit der Musik kommt die Erinnerung an das Reich des Erlkönigs.
"Ein Eishauch schien durch den Saal zu streifen, obwohl keine Brise die Spitzensäume und den Federschmuck der Gäste durchfuhr. Der Geruch nach Erde und Lehm, nach Orten der Tiefe stieg empor, eine Kaverne aus Klang und Empfindung. War das ein Wassertropfen, der auf Stein fiel? Oder das ferne Rumpeln einer wilden Flucht?" Zitat aus "Shadowsong" von S. Jae-Jones.
Die Geschichte spielt fast ausschließlich in unserer Welt, wodurch die düstere und mystische Atmosphäre des ersten Bandes verloren geht. Die Fortsetzung bietet einiges an Potenzial, das aber nicht genutzt wird. Der Erlkönig kommt als Charakter erst sehr spät zum Tragen und auch die Wilde Jagd hätte wesentlich besser eingesetzt werden. Es fehlt insgesamt leider an Spannung und an magischen Elementen. Das letzte Viertel des Buches kann noch ein wenig der vorangegangenen Enttäuschung wettmachen. Das Tempo wird angezogen und es kommt Spannung auf. Insgesamt hatte ich aber leider mehr erwartet.
"Shadowsong" von S. Jae-Jones kann man lesen, muss man aber nicht. Im Gegensatz zum ersten Band fehlt es an Magie. Der märchenhafte Zauber der "Erlkönig Saga" geht in diesem Band leider verloren. Das Ende hingegen macht einiges wieder wett. Insgesamt kann ich aber schweren Herzens trotzdem nur knappe 3 Sterne vergeben.