Rezension

Leider schwächelt der Tittenonkel erneut

Licht aus! - Richard Laymon

Licht aus!
von Richard Laymon

Bewertet mit 3 Sternen

Eines vorweg - mit Literatur hat das Ganze nichts zu tun. Doch, wer so wie ich, gerade dafür Richard Laymon liebt, freut sich mal grundsätzlich auf jedes neue Werk des bekennenden Busenfetischisten und Russ Meyer der Horrorliteratur. Superschnelle Handlung, schräge Charaktere und jede Menge Gewalt, Blut und Sex, so das Erfolgsrezept des leider viel zu früh Verstorbenen. Doch, auch als bekennender Laymon-Fan, kann ich doch meine Enttäuschung nicht verhehlen. "Licht aus!" ist eine kurze (gerade einmal 271 Seiten), unspannende und schwach entwickelte Story über Horror- bzw. Snufffilme und ein paar junge Leutchen die darin verwickelt und abgeschlachtet werden. Das alles leider ungewöhnlich farblos und eindimensional erzählt, ja geradezu heruntergeleiert. SCHADE! Aber wie es scheint, und das ist das eigentlich Bedauerliche, kommen nur noch schwächere Werke von Laymon neu auf den deutschsprachigen Markt. Schon "In den finsteren Wäldern" und "Der Gast" schwächelten meiner Meinung im Vergleich zu früheren Laymon-Knallern. "Licht aus!", im Original "Out Are The Lights" von 1982, ist für mich aber das bisher Schwächste, das ich von Laymon gelesen habe. Normalerweise würde ich zwei Punkte geben, aber das bringe ich dann doch nicht über's Herz, dafür hat er mir schon zuviel hochspannende Leselust verschafft. Ich empfehle die "Klassiker" von ihm wie "Die Insel", "Rache", "Nacht", "Die Jagd", "Der Ripper" oder als Einstieg "Furien", eine Sammlung wirklich guter Kurzgeschichten. Oder gleich zu seinem Mammutwerk greifen - "Der Keller".
"Licht aus!" ist wirklich nur für Laymon-Fans interessant