Rezension

Leider sehr oberflächlich

Schwarzer Horizont - Ivo Pala

Schwarzer Horizont
von Ivo Pala

Bewertet mit 2.5 Sternen

~~Inhalt:

Seit zwei Jahren liegt die Welt nun in Dunkelheit: Der Große Weltendonner hat die Sonne verdunkelt, Pflanzen und Tiere sind gestorben, die Menschen vegetieren mehr als dass sie leben. Der Krieger Raymo, die Dienerin Lizia und der Mönch Ash versuchen irgendwie, in dieser trostlosen Welt zu überleben, geraten aber in in Intrigen, Kämpfe und Kriegswirren hinein, ohne dass sie sich dem entziehen könnten. Denn ein neuer Kontinent wurde entdeckt, und trotz der auch der dort herrschenden Dunkelheit existieren dort noch Pflanzen und nahrhafte Früchte, und die Kriegsmacht Milara hat schon ihre Fühler danach ausgestreckt ...

Meinung:

Für mich klang der Weltenentwurf erst einmal richtig gut: Düstere Welt, ewige Dunkelheit, Trostlosigkeit, Elend, Armut, jeder kämpft ums Überleben. Dieses Szenario versprach eine Geschichte, in der Menschen an ihre Grenzen gehen, unschöne Allianzen eingehen, Freunde verraten müssen, um selbst nicht unterzugehen. Ich mag das.

Aber was ich bekam, war eine recht dünne story mit vielen Kampf- und Actionszenen - und leider sehr oberflächlichen Charakteren!

Der geneigte Leser begleitet Raymo, Lizia und Ash auf ihren verschlungenen Wegen durch die Welt. Dabei erscheinen sie hauptsächlich als Spielball irgendwelcher (höherer) Mächte und entscheiden in den seltesten Fällen selbst, sondern führen nur das aus, was ihnen gesagt wird. Die Ausnahme bildet in diesem Fall Raymo, der zwar selbst entscheidet, aber sich grundsätzlich fürs Kämpfen entscheidet, weil es angeblich keine Alternativen gibt.

Überhaupt hatte ich mehr und mehr beim Lesen das Gefühl, dass der Autor genau wusste, wohin seine Geschichte laufen sollte, und seine Figuren lässt er so agieren, dass es für sein Konzept passt. So wirkten viele Wendungen aber sehr künstlich und gezwungen. Da wurden Entscheidungen getroffen, die als alternativlos galten, aber selbst ich als Leser konnte mindesten fünf andere Wege nennen, für die Figuren sich hätten entscheiden können! Und so peitscht die Handlung geradezu voran, ohne dass man Luft holen könnte. An sich nicht schlecht, wenn nicht alles so gestellt wirken würde.

Hintergründe zu den Figuren gibt es leider kaum, eine echte innere Entwicklung/ Reifung findet nicht statt. Stattdessen werden die Figuren von einem Extrem ins andere geworfen - die story muss man unter den vielen Gewaltszenen dann aber auch suchen ...

Fazit:

Leider konnte mich "Schwarzer Hoizont" nicht begeistern. Dazu fehlte es mir an durchdachten, dreidimensionalen Charakteren und einer nachvollziehbaren, zusammenhängenden story, der Zeit gegeben wird, sich zu entfalten. Stattdessen künstlich abwechslungsreiche Szenen, die mir wie aneinandergereiht erschienen, und unnötig viel Gewalt.

2,5 von 5 Sternen