Rezension

Leider sehr zäher und unbefriedigender Abschluss

Flying Moon - Premiere - Katrin Bongard

Flying Moon - Premiere
von Katrin Bongard

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt

Nach dem letzten Drehtag von „Heimweh“ sind Lasse und Moon ohne Abschied auseinandergegangen und haben sich seitdem nicht wiedergesehen. Nun steht die Premiere des Films an und damit auch eine Begegnung, die Herzklopfen garantiert.

Meinung

Die ersten beiden Bände der „Flying Moon“-Reihe habe ich wirklich gerne gelesen. Die Kombination aus jugendlicher Liebesgeschichte und Einblicken in die Arbeit an einem Filmset war etwas Neues und auch den Blick auf Lasses Leben im zweiten Band fand ich durchaus interessant. Leider hat „Premiere“ in meinen Augen weder der Geschichte noch den Figuren etwas Neues hinzuzufügen.

Die Grundidee des Buches - die erneute Begegnung von Lasse und Moon nach einer nicht wirklich günstig gelaufenen Trennung - fand ich durchaus interessant. Immerhin war zwischen den beiden noch lange nicht alles geklärt. Ein wenig spannender wäre das wohl gewesen, wenn man nicht schon am Ende von „Flying Moon“ mitbekommen hätte, wie das erste Treffen der beiden nach dem Dreh abläuft. Dass sich die beiden am diesem Treffen häufiger über den Weg laufen, ist auch nicht überraschend und hätte die Möglichkeit sein können, die Beziehung der beiden endlich auf ein neueres, intimeres Level zu bringen.
Leider ist das in meinen Augen nicht passiert. Stattdessen sind sowohl Moon als auch Lasse stets damit beschäftigt, ihre Gefühle für die andere Person kleinzureden und zwanghaft Gründe dafür zu finden, wieso es zwischen den beiden nicht klappen kann („Sie ist zu jung.“, „Er ist zu berühmt.“). Dabei treten sie ewig auf der Stelle, statt einmal vernünftig Argumente abzuwägen oder miteinander zu sprechen. Dass jeder Versuch eines klärenden Gesprächs durch doofe Zufälle unterbrochen wird, wirkt teilweise schon fast zu gezwungen.
Das Ende ist in diese Hinsicht leider auch überhaupt nicht befriedigend, denn nachdem die Beziehung der beiden ewig festgesteckt hat, kommt es auch am Ende nicht zu dem klärenden Gespräch über ihr Verhältnis zueinander, auf das ich gehofft hatte.

Extrem nervig sind auch die Menschen in Moons und Lasses Umfeld, die es offenbar als ihre Aufgabe und ihr Recht sehen, sich andauernd in ihre Beziehung und ihre Leben einzumischen. So will Karl beispielsweise die ganze Zeit Moon mit seinem Bruder Johann verkuppeln, als wäre das nicht allein Moons Entscheidung, und sie wehrt sich nicht einmal gegen dieses übergriffige Verhalten, indem sie z.B. klarmacht, dass das allein Johanns und ihre Sache ist.

Lasse ist in dieser Hinsicht aber auch nervig, denn er betrachtet das ganze Buch über Johann als Konkurrenten und führt mit ihm eine Art unausgesprochenen Wettkampf um Moon, als könnte diese nicht selbst entscheiden, welcher Mann besser zu ihr passt, und als hätte überhaupt einer von ihnen einen „Anspruch“ auf sie.

Allgemein ist das Verhalten vieler Figuren oft unverständlich, beispielsweise das von Sophia und Karl, die ihre Trennung anscheinend einfach kommentarlos wegstecken, oder Moons Mutter, die mit ihrem Vater wieder ganz dicke zu sein scheint, obwohl der sie vor höchstens zwei Jahren betrogen hat.
Die einzige (positive) Entwicklung einer Figur konnte ich bei Moon ausmachen, die sich in diesem Buch, nach ihrem Abi, viel mit ihrer Zukunft und damit befasst, ob sie die Schauspielerei professionell machen will. Auch Karl spielt mit dem Gedanken, sehr zum Missfallen seiner Familie, was ein interessanter Konflikt hätte werden können, wenn es etwas mehr Handlung neben der Liebesgeschichte gegeben hätte.

Auch ein paar Aspekte der Form des Buches haben mich gestört, beispielsweise dass der vom Verlag gestellte Klappentext etwas verrät, das erst auf den letzten 40 Seiten des Buches passiert, und dass das Buch zahlreiche Rechtschreib-, Grammatik- Logik- und Zeichensetzungsfehler enthält.

Fazit

So gerne ich die „Film.Love.Story“-Reihe und ihre Figuren auch mochte: „Premiere“ hat mich durch die eher stillstehende Handlung und das viele Hin und Her zwischen Moon und Lasse leider enttäuscht.