Rezension

Leider sind die Hauptpersonen nur in gut oder schlecht aufgeteilt

Blinde Vögel - Ursula Poznanski

Blinde Vögel
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt lt. Klappentext:

Zwei Tote bei einem Salzburger Campingplatz. Sie stranguliert, er erschossen. Die einzige Verbindung zwischen ihnen: eine Facebook-Gruppe, in der beide Mitglieder waren. Dort werden Gedichte voller Todesahnungen ausgetauscht. Zufall? Beatrice Kaspary folgt ihrem Instinkt und schleust sich als U-Boot in die Gruppe ein. Und schon stirbt noch ein Mitglied der Lyrik-Gruppe...

 

Meinung:

Nachdem mir der erste Band der Reihe ganz gut gefallen hat, musste jetzt auch der zweite dran glauben.

Der Fall fängt auch relativ spannend an. Zwei Tote werden gefunden und obwohl alles nach einer Beziehungstat aussieht, ermitteln Beatrice und Florin weiter nach einem Mörder.

Obwohl dem Leser aufgrund des Klappentextes und des Aufbaus der Geschichte klar ist, dass es etwas mit der Lyrik-Gruppe zu tun haben muss, war mir die Spur lange Zeit etwas zu weit hergeholt. Die Idee mit der Lyrik-Gruppe fand ich aber gut, auch wenn ich selbst mit Gedichten nicht so viel anfangen kann. Ich fand aber, dass der Fokus etwas zu sehr auf der Gruppe lag. Man hat über die Opfer fast gar nichts erfahren, weil Beatrice sich nur auf die Gruppe konzentriert hat. Das fand ich etwas schade.

Am meisten hat mich, wie im ersten Band schon, Beatrice gestört. Ich mag das Umfeld, dass die Autorin um sie geschaffen hat überhaupt nicht. Beatrice an sich ist mir sympathisch, aber über den Rest musste ich öfter genervt den Kopf schütteln. Ihr Ex-Mann kümmert sich auf der einen Seite gut um ihre gemeinsamen Kinder, aber trotzdem wird er immer so dargestellt, als würde er nur existieren um Bea das Leben schwer zu machen. Ein Beispiel: Die Kinder sollen zu Beas Entlastung mittwochs bei ihrem Ex-Mann übernachten. Gleich in der ersten Woche hat Bea die Abmachung vergessen und den Kindern keine Schlafsachen mitgegeben. Ihr Ex ist natürlich sauer. Aber plötzlich ist er der dumme, weil er sich deswegen aufregt. Bea sagt wortwörtlich (nicht zu ihm persönlich), dass er dumm ist. Und so geht das immer, wenn sie mit ihm zu tun hat. Wenn es nach mir geht, könnte die Sache mit dem Ex-Mann und den Kindern auch weg gelassen werden können, da sie mich einfach nur nervt. Denn auch Beas Chef hat eine völlig unbegründete Abneigung gegen sie und macht Bea ständig ohne jede Begründung runter.
Ich weiß nicht, ob die Autorin das macht um die Protagonistin für den Leser sympathischer zu machen, oder damit man mit ihr mitfühlt, aber mich persönlich nervt sowas immer und bewirkt bei mir oft den gegenteiligen Aspekt.

Deswegen hoffe ich, dass wir mal etwas mehr über Florin erfahren und nicht immer nur über Bea.

Der Mittelteil des Buches war leider etwas zäh. Auch wenn es einige Leichen gab, ging der Fall eine lange Zeit gar nicht voran. Dadurch blieb leider auch die Spannung etwas auf der Strecke.

Die Auflösung dagegen hat mir wirklich gut gefallen! Sie war spannend, unvorhersehbar und schlüssig. Alles was man für einen Thriller braucht 

Fazit:

Meine Erwartungen konnte das Buch leider nicht erfüllen. Da ich aber zu Band 3 und 4 fast nur gute Bewertungen gehört habe, werde ich die Reihe trotzdem weiterverfolgen. Ich hoffe, die Protagonisten bekommen in den nächsten Teilen noch mehr Facetten und sind nicht nur schwarz-weiß!