Rezension

Leider sind mir die negativen Aspekte zu sehr im Gedächtnis geblieben.

Paper Princess - Erin Watt

Paper Princess
von Erin Watt

Bewertet mit 3 Sternen

Band 1 einer Reihe!

Inhalt: Die siebzenjährige Ella hat bisher nur in armen Verhältnissen gelebt. Seit dem Tod ihrer Mutter, schlägt sie sich mit unterschiedlichen Jobs durchs Leben. Doch sie will ein bessere Zukunft. Geht neben den Jobs noch zur Schule. Als eines Tages der Milliardär Callum Royal vohr ihr steht und behauptet ihr Vormund zu sein, bietet sich für Ella eine Chance. Ihn der Villa der Royals angekommen, lernt Ella die fünf Söhne ihres Vormundes kennen. Alle sehen auf den ersten Blick attraktiv aus, strafen Ella aber mit Abscheu und Hass. Besonders Reed Royal scheint es auf Ella abgesehen zu haben, dabei fühlt diese sich extrem zu dem jungen Mann hingezogen. Um in diesen Haushalt zu überleben bedarf es an einem klugen Kopfchen und Durchaltevermögen. Trotzdem wird Ella immer wieder an ihre Grenzen getrieben.

Meinung:
Bei Paper Princess handelt es sich um ein Buch, das schon von einigen Bloggern sehnsüchtig erwartet wurde. Die vielen positiven Stimmen, haben auch mich neugierig auf das Buch gemacht. Bei einer Verlosung auf Lovelybooks hatte ich dann Glück und konnte ein Exemplar ergattern.

Den Hype um das Buch kann ich allerdings leider nur teilweise nachvollziehen.

Der Schreibstil lässt sich super flüssig lesen und man hat als Leser direkt das Gefühl, als wäre man wirklich in dem Kopf der Protagonistin drin. Allerdings konnte ich manchmal mit der vulgären Sprache nicht viel anfangen. Mag sein, das viele Erotikleser das Wort "Schwanz" als erotisch empfinden, ich für meinen Teil fand die ständige Verwendung dieses Wortes einfach als störend. Auch das es ständig und überall um Sex ging, empfand ich als äußerst nervend. Klar, die Charaktere sind zum großen Teil Jugendliche, die von Hormonen gesteuert werden, aber selbst die Erwachsenen werden schon fast von einem Sexwahnsinn getrieben. Ob Esstisch oder Yacht, es gibt kein halten bei Callum Royal. Fand ich einfach schade. Etwas Zurückhaltung hätte ich als deutlich besser empfunden. Die eigentlichen erotischen Szenen, wie die heißen Küsse oder einige Vorspiele, waren nämlich sehr schön und passend beschrieben. Weniger sexuelle Andeutungen im Alltag und mehr Fokus auf die Liebesgeschichte, wäre für mich wünschenswert gewesen.

Unsere Protagonistin Ella musste in ihrem Leben schon recht viel durchmachen, wodurch sie abgehärtet wirkt. Trotzdem merkt man in fast jedem Kapitel, das unter dieser Schale eine verletzliche Jugendliche steckt. Sie war mir von Anfang an symphatisch, was vor allem an ihrer frechen und toughen Art lag. Leider konnte ich aber eine lange Zeit absolut nicht nachvollziehen, warum Ella so sehr auf Reed steht. Der Typ behandelt sie die meiste Zeit einfach nur beschissen, aber sie wird schon bei der kleinsten Berührung von ihm "geil". Da frag ich mich schon, was denn hormonell bei ihr falsch läuft.

Ich mein, wenn mich nen Typ, der immer total scheiße zu mir ist, mich ruppig am Arm packt, dann würde ich den nicht am liebsten flachlegen...

Reed Royal wirkt an vielen Stellen einfach nur kindisch. Der Grund warum er so einen Hass auf Ella schiebt, fand ich mehr als an den Haaren herbeigezogen, aber wenigstens war sein Charakter konsestent. Er öffnet sich nur langsam und verhält sich die meiste Zeit wie der typische reiche Arsch. Mit der Zeit, wächst einem Reed Royal aber ans Herz. Ganz langsam schleicht er sich hinein und auch bei ihm sieht man hinter der Fassade, einen netten jungen Mann. Nachdem er sich im Verlauf des Buches öffnet, kann man auch so langsam nachvollziehen warum Ella sich in ihn verliebt.

Die anderen Charaktere konnten mich leider nicht überzeugen. Callum Royal, zum Beispiel, handelt andauernd extrem wiedersprüchlich. Er will wieder seine Familie zusammenschweißen, ist aber ständig arbeiten oder vögelt seine Freundin quasi im Beisein seiner Söhne. Dann wundert er sich auch noch, warum diese so ein schlechtes Verhältnis zu Sex und Frauen haben. Ja ne, ist klar.

Easton Royal, einer von Reeds Brüdern, wird am Anfang als totaler Wiederling vorgestellt. Er macht kein Halt vor sexueller Belästigung und verhält sich grundsätzlich immer total abartig. Plötzlich ändert der Kerl sich im Verlauf des Buches und wird total nett zu Ella. Will sie beschützen, macht einen auf großen Bruder und wirkt einfach wie eine ganz andere Person. Ich als Leserin mochte diesen netten Easton, allerdings hatte ich noch viel zu deutlich seine vorherigen Aktionen im Kopf, wodurch ich ihn irgendwie einfach nicht toll finden konnte. Auch das er STÄNDIG und überall sexuelle Andeutungen machen muss, ging mir mega auf den Zeiger. Warum man ihm erst das Image eines "Sexuellen Belästigers" geben muss, nur um ihn nacher als den besten Bruder der Welt hinzustellen, finde ich dann doch sehr merkwürdig. Auch das Ella sich erst mega über die sexuelle Belästigung aufregt, aber es dann extrem schnell wieder vergisst, war für mich absolut falsch. Für mich kam es so rüber: "Sexuelle Belästigung ist schlecht, aber wenn der Kerl dann später nett ist, ist das in Ordnung". Für mich eine Message, die ein absolutes No-Go ist.

Man merkt also das die Charaktere alle eine Entwicklung durchlaufen, wobei einige eine extre krasse Verwandlung durchmachen und bei anderen, wie Reed, läuft das eher langsam und nachvollziehbar ab.

Zur Story kann ich sagen, das viel mit Klischees gearbeitet wird. Wirklich viel. Die meisten Ereignisse kann man auch vorhersehen, wie zum Beispiel das Ende.

Trotzdem baut das Buch immer wieder sehr schön neue Probleme oder Geheimnisse ein. Diese sorgen für Spannung und haben mich sehr gut zu unterhalten gewusst.

Abschließende Meinung: Paper Princess ist eine kurzweilige Unterhaltung. Es lässt sich schnell und flüssig lesen, hat aber meinen Geschmack nicht so ganz getroffen.Mit einigen Charakteren konnte ich einfach nicht warm werden und auch emotional hat mich das ganze nicht wirklich abgeholt. Dafür ist das Buch aber für einige Schmunzler gut! Deswegen gibt es von mir 3 von 5 Sterne.