Rezension

Leider so gar nicht mein Fall aber wunderschöne Gestaltung!

Kingdoms of Smoke - Die Verschwörung von Brigant
von Sally Green

Bewertet mit 2 Sternen

Achtung: Das Buch ist stellenweise wirklich extrem brutal! Wer also Folter, Hinrichtungen, Verstümmlung, etc. nicht lesen will, für den ist das Buch nichts.

 

Achtung: Cliffhanger!

 

 

Zuerst ein paar Worte zur Gestaltung, die für mich das Beste an diesem Buch war. Das Cover ist ein absoluter Hingucker. Ich habe mich davon verführen lassen. Leider ist das Buch selbst nicht mein Fall, aber dazu später mehr. 

Auf den Innenseiten des Buches sowohl hinten als auch vorne ist die jeweils gleiche Karte in schwarz/weiß abgedruckt, durch die man den Überblick über die Örtlichkeiten behalten kann. Ich finde die Karten wirklich schön!

Was mir zudem sehr geholfen hat, ist das Verzeichnis am Ende des Buches. Auch das Schriftbild hat mir sehr zugesagt und, dass die Kapitel der Personen immer mit einem jeweils anderen Symbol gekennzeichnet waren, das mit der Person zu tun hatte.

Die Gestaltung des Buches hat mich sehr angesprochen. 

 

 

Nun zum Inhalt:

 

Prinzessin Catherine lebt in einem Königreich, in dem Frauen wertlos sind. Sie stehen unter allem, müssen zur Demut erzogen werden und entweder ignoriert oder wie Kinder behandelt. Catherine lebt in einer Welt aus Angst. Ihr Vater ignoriert sie oder ist, wie ihr bösartiger älterer Bruder grausam zu ihr und ihr kleiner Bruder scheint noch nicht so richtig zu wissen, wie er sie behandeln soll. 

Eine unbedachte Äußerung gegenüber einer Zofe führt dazu, dass Catherine zu Beginn des Romans einer Hinrichtung beiwohnen muss. Ihre Familie denkt, ihr müsse eine Lektion erteilt werden. Gleichzeitig geht es aber auch darum herauszufinden, ob Catherine Gefühle für Ambrose, den Bruder der zum Tode verurteilten und Catherines Leibwächter hat. Dabei bleibt zunächst offen, ob die Verurteilte tatsächlich ein Verbrechen begangen hat, oder nur ausgewählt wurde, um sowohl Ambrose als auch Catherine zu verletzen.

Catherines einziger Wert für ihre Familie besteht darin, den angeblich missgestalteten Prinzen eines Nachbarreiches zu heiraten. Sie kennt ihn nicht und muss sich doch fügen. Würde sie sich auflehnen, wären die Konsequenzen fürchterlich.

Und über allem schwebt der drohende Schatten eines Krieges.

 

 

Das Buch ist aus der Sicht von fünf verschiedenen Charakteren geschrieben: Catherine, Ambrose, Tash, Edyon und March.

Anfangs dachte ich, dass das Buch vielleicht nach der Hinrichtungsszene schnell Fahrt aufnehmen würde, aber dem war leider nicht so. Ich habe mich mit dem Buch sehr schwergetan. Die fünf Protagonisten haben mich immer wieder ziemlich verwirrt und mir war leider auch keiner so richtig sympathisch.

Catherine tat mir anfangs sehr leid und ich dachte, ich könnte mit ihr sehr schnell warm werden, aber sie stellte sich recht bald als ziemlich naiv und idealistisch heraus. Sie hält sich selbst für das Gegenteil aber ist noch sehr jung. Andererseits ist es schwierig zu beurteilen, ob sie überhaupt je eine Chance hatte, ein anderer Mensch zu werden, angesichts der Behandlung seitens ihrer Familie.

Ambrose tat mir auch sehr leid. Er ist in Catherine verliebt und sieht sich von allen Seiten bedroht. Aber er war ebenso wie Catherine sehr naiv und versteckt seine Gefühle für sie in der Öffentlichkeit immer schlechter. Das war für mich unglaubwürdig.

Die anderen Charaktere waren für mich nur schwer greifbar, wobei ich sagen muss, dass mir da ein Nebencharakter fast noch am sympathischsten und integersten vorkam.

 

Dieses Buch erscheint wie ein Fantasy-Epos, im Endeffekt geht es aber nur um Jugendliche die unglücklich verliebt sind oder sich wünschen jemanden zu lieben und geliebt zu werden, das aber nicht haben können. Gleichzeitig geht es um einen wahnsinnigen bösartigen König mit ebenso so einem Sohn und um Krieg. Die Gründe für den Krieg sind allerdings an den Haaren herbei gezogen und haben bei mir nur für Augenrollen gesorgt.

 

Mir fiel es wirklich schwer bei diesem Buch bei der Stange zu bleiben. Ich habe es immer wieder unterbrochen und andere Bücher gelesen, weil ich mich zwischendrin oft gelangweilt habe. Ich bin immer wieder abgedriftet und durch die vielen Perspektiven fiel es mir nicht leicht den Überblick zu behalten.

 

Positiv fand ich das Personenverzeichnis – in dem ich regelmäßig nachschauen musste – und die Karte, die auf der Innenseite vorne und hinten gedruckt ist, dadurch fiel es leichter sich bei den Örtlichkeiten zurecht zu finden.

 

 

Fazit: Vielleicht liegt es ja an mir, aber ich habe mich mit dem Buch wirklich sehr schwergetan. Ich habe schon lange nicht mehr so lange für ein Buch gebraucht. Irgendwie habe ich oft die Orientierung verloren und tat mich schwer mit den Charakteren und der Welt, in der sie leben. 

Was das Buch auf jeden Fall bietet ist Unterhaltung im Stil von Game of Thrones (eine Serie, mit der ich ebenfalls nicht warm werden konnte), es geht blutig zu und es gibt Fehden, die schon lange schwelen. Viele haben geheime Pläne, die sie verfolgen und es gibt einen durchgeknallten König der gern Gemetzel, Folter und Hinrichtungen befielt.

 

Leider war das Buch nicht mein Fall. In einigen Kapiteln dachte ich, könnte nun endlich meinen Weg ins Buch finden, aber ich habe es nie ganz geschafft. Vielleicht liegt es auch an mir und ich bin einfach nicht geschaffen für Fantasy-Epen. 

Von mir bekommt das Buch 2 Sterne. Einen für den Inhalt und einen für die liebevolle Gestaltung.