Leider viel verrückter und abgedrehter als erwartet
Bewertet mit 2 Sternen
Apocalypse Now Now klang für mich – dem Klappentext nach zu urteilen – nach einem Science-Fiction Roman, der Jugendliche als Zielgruppe anvisiert. Das dabei aber eine wirre, abgedrehte Fantasygeschichte bei herauskam, hätte ich niemals erwartet.
Die Handlung und Charaktere:
Der Klappentext, die kurze Zusammenfassung der Handlung, klingt nach einem neuartigen Abenteuer. Ich, als Leser, hatte den Eindruck, dass man sich ins Ungewisse begibt, in ein verstecktes Kapstadt. Soweit wurde ich auch nicht wirklich enttäuscht, aber die Handlung blieb leider nicht auf dem Boden, es fehlte mir der rote Faden und Charaktere, deren Handlung man nachvollziehen kann. Im ersten Drittel des Buches war ich zufrieden mit dem Plot, da er stringent war und ein Ziel verfolgte. Einige wenige Charaktere erhielten mehr oder weniger Tiefgang, um sie zu verstehen. Nachdem aber Ronin in Erscheinung trat und Baxter zur Seite stand, wurden viel zu viele Figuren eingeführt, deren Eigenschaften und Nutzen völlig abstrus waren.
Der Schreibstil:
Am Schreibstil habe ich eigentlich nicht viel auszusetzen. Da Humans Kenntnisse des Kreativen Schreibens nach seinem abgeschlossenen Master-Studium wahrscheinlich noch relativ frisch sind, ist an den Satzstrukturen, Abwechslung der Wortwahl etc. nichts zu kritisieren. Seine Rechtschreibung lässt aber zu wünschen übrig, in jedem Kapitel hat man so einige Fehler in Rechtschreibung und Grammatik finden können. Das stört den Lesefluss manchmal und ist sehr ärgerlich, dass niemand das vorher bemerkt und korrigiert hat.
Zum Glück erhielt sich die Spannung im Roman durchgehend, weil es immer etwas zu erleben gab. Der Autor hätte aber ruhig mal eine Stufe runterschalten können, oft waren die Szenen nämlich einfach zu abgedreht und zu beladen. Vielleicht lag das daran, dass es sein Debütroman ist und er keinen Fehler machen wollte. Das Ende war auch viel zu verwirrend und noch eine Stufe verrückter als das, was vorher passiert ist. Das tut der Geschichte leider nichts Gutes. Was mich anfangs wirklich verblüffte, war das schön designte Cover, das ist sehr ansprechend.
Fazit:
Auf jeden Fall ist der Roman ein solides Debüt von Charlie Human. An Einfallsreichtum mangelt es ihm in keiner Hinsicht, aber diesen ließ er leider ungezügelt auf 350 Seiten frei und das war eindeutig zu viel. So verliert „Apocalypse Now Now“, trotz einzigartiger Charaktere und Ideen, leider seinen Charme und seine Glaubwürdigkeit.