Rezension

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Allein kann ja jeder - Jutta Profijt

Allein kann ja jeder
von Jutta Profijt

Bewertet mit 3 Sternen

Jutta Profijt – Allein kann ja jeder

 

Als hätte die alleinerziehende Ellen noch nicht genug Probleme, kommen fast stündlich welche hinzu: Der Abgabe-Termin ihres Romans ist überfällig, ihr Exmann Jens setzt sie und die gemeinsame Tochter Kim auf die Straße, weil er das Haus verkaufen will, ihre Mutter Rosa will bei ihr einziehen, weil sie eine Wohnung mit ihrem Lebensgefährten Robert gekauft hat, der aber ermordet in seiner Wohnung aufgefunden wurde. Außerdem ist die gekaufte Wohnung noch gar nicht gebaut und Ende des Monats muss Rosa aus dem Haus ausgezogen sein. Ihre Tochter Kim erzählt ihr nicht von einem Unfall in der Schule und dann wird Kim auch noch gestalkt. Um nicht obdachlos zu werden, besetzen Rosa, Kim und Ellen eine Villa auf dem Firmengrundstück, wo eigentlich die Wohnung von Rosa und Robert stehen sollte. Doch schon bald gesellen sich weitere, um ihr Geld betrogene Personen zu ihnen und alle müssen sich der Herausforderung stellen, mit fremden Leuten unter einem Dach zu wohnen.

 

Der Roman ist flüssig, komplex, locker, humorvoll, spannend, temporeich und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen. Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.

Der Spannung selbst hat leider zum Ende des Buches nachgelassen, was ich sehr schade finde.

Ich konnte mich gut in die Gefühlswelt der verschiedenen Hauptpersonen rein versetzen. Die überforderte, besorgte aber liebenswerte Ellen war mir auf Anhieb sympathisch. Die egozentrische, alternde Diva Rosa dagegen nicht wirklich. Am liebsten mochte ich den Charakter von Hans Seefeld, der undurchsichtig und distanziert erschien. Man verspürte zu allen Charakteren eine gewisse Nähe. Fast alle der Charaktere waren gut ausgearbeitet. Auch die weiteren Nebencharaktere waren gut ausgearbeitet und haben die Geschichte meistenteils gut abgerundet.

Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.

 

Was mir nicht so gut gefallen hat, meine persönliche Meinung, war dass die Autorin am Ende des Buches leider nicht alle Handlungsstränge verbindet. Sie lässt viele Fragen offen, die für mich persönlich interessant gewesen wären. Das ist schade, gerade weil der Roman sehr viel versprechend angefangen hatte. Auf den letzten Seiten hatte ich leider das Gefühl, dass man unbedingt zum Ende kommen wollte, was ich überaus schade finde.

 

Ein guter Roman, der die Langeweile vertreibt und ein paar schöne Lesestunden garantiert, auch wenn er für mich nicht ganz rund ist.

Das Cover ist ansprechend und aufwendig gestaltet. Die Farben geben dem Cover einen besonderen Charme, sommerliche Note. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 3 Sterne.