Rezension

Leider vor allem langweilig

Mord in guter Tradition - Frances Brody

Mord in guter Tradition
von Frances Brody

Bewertet mit 2 Sternen

Ein ermordeter Bankier, eine verschwundene junge Frau – Privatdetektivin Kate Shackleton hat wieder einiges zu tun.

Was soll ich sagen, nachdem ich den ersten Band der Reihe gut fand und Kate mir sympathisch war, konnte mich Band 2 schon weniger überzeugen. Band 3 habe ich übersprungen und nun Band 4 gelesen – und das war es für mich dann mit dieser Reihe. Leider konnte auch dieser mich nicht überzeugen, im Gegenteil. Kate war mir zwar wieder etwas sympathischer als in Band 2, mittlerweile weiß sie auch ein bisschen mehr über ihre Herkunft und gegen Ende des Romans scheint sich auch das Rätsel um den Verbleib ihres Ehemannes zu klären, aber sie selbst und nahezu alle Charaktere bleiben recht blass (obwohl Kate selbst in Ich-Form erzählt). Neben Kates Perspektive gibt es weitere, wie z. B. ihren Mitarbeiter und die verschwundene junge Frau, aber im Grunde sind alle Charaktere schnell wieder vergessen.

Und der Fall/die Fälle – das zog sich und zog sich und irgendwann war es mir schon fast egal, wie sich alles auflöst. Anhaltspunkte zum Mitraten gibt es so gut wie keine und man hat den Eindruck, dass Kate von hier nach da fährt oder läuft, Gespräche führt, die nicht immer erhellend sind und ein paar Eingebungen hat. Parallel ermittelt die Polizei, die sich Kates Mitarbeiter zeitweise ausleiht, aber auch hier tut sich eher wenig. Die Auflösung kommt dann ziemlich plötzlich daher und überzeugt mich nur bedingt. Da hätte ich mir vorher schon ein bisschen mehr Anhaltspunkte gewünscht. Aber vielleicht habe ich die auch in dem Wust an Sätzen, die mir manchmal etwas merkwürdig vorkamen, bei denen ich aber wenig Lust hatte, sie noch einmal zu lesen, um zu prüfen, ob ich nur etwas überlesen habe oder ob der Satz wirklich nicht so richtig passt (ev. Übersetzungsprobleme?) auch etwas überlesen? Ist im Grund auch egal.

Gut eingefangen wird die damalige Zeit, und die gegensätzlichen Verhältnisse, in denen die Charaktere leben, hier die snobistische Oberschicht, dort die weniger Wohlhabenden oder sogar in ärmlichen Verhältnissen Lebenden. Hin und wieder hat auch mein Kopfkino funktioniert und ich konnte mir die Örtlichkeiten plastisch vorstellen.

Leider hat mich die Reihe nun endgültig verloren, nach dem guten ersten Band wurden die weiteren Bände leider immer schwächer. Ich vergebe 2 Sterne.