Rezension

Leider weder sonderlich weihnachtlich noch wundervoll…

Weihnachtswunderträume - Cara Lindon

Weihnachtswunderträume
von Cara Lindon

Bewertet mit 3 Sternen

Ich wollte dieses Werk so gerne mögen – Weihnachten, Cornwall und noch dazu ein Vierbeiner…was für eine zauberhafte Kombination! Entsprechend enttäuscht war ich darüber, dass mich die Geschichte weder packen noch überzeugen konnte. Ich schreibe wirklich sehr, sehr ungern Rezensionen mit einer unterdurchschnittlichen Bewertung. Besonders schwer macht es mir hier die durchwegs sympathische Art der Autorin, die ich im Rahmen einer begleiteten Leserunde kennenlernen durfte. Aber gleichzeitig möchte ich auch ehrlich sein hinsichtlich des Romaninhalts. 

Das Cover ist wunderschön! Es hat zwar überhaupt nichts mit dem Inhalt zu tun, außer dass die Hauptfiguren auch weiblich und männlich sind, doch sei’s drum, damit kann ich leben. - Mit einer überwiegend unsympathischen weiblichen Protagonistin habe ich schon ein größeres Problem. Das Positive an Gemma: sie ist eine Tagträumerin und hat ein Herz für Hunde. Als sie einen bis dahin vernachlässigten Hund aus dem Tierheim adoptiert, war dies die emotionalste Szene des ganzen Buchs. Nicht so toll an Gemma finde ich ihre Unhöflichkeit und Taktlosigkeit. Sie himmelt ihren Boss an, obwohl sie Hand in Hand mit ihm und dessen Gattin, die stets freundlich zu ihr ist, zusammenarbeitet. Als sie den Job wechselt und auf den sympathischen Kanadier Ryan trifft, begegnet sie seinem freundlichen, offenen Wesen mit Sarkasmus, zynischen Bemerkungen und Ignoranz. Nach einem desaströsen gemeinsamen Essen hat sie auf dem Heimweg allerdings plötzlich die Erleuchtung, dass sie eigentlich für ihn schwärmt. Um nichts hinsichtlich des Inhalts zu spoilern, gehe ich nicht auf den weiteren Verlauf ein, der leider von weiteren unrealistischen und schlichtweg nicht überzeugenden Elementen geprägt ist. Die Figuren bleiben unheimlich oberflächlich; ihre Beziehung zueinander wirkt künstlich-konstruiert, trotz großer Worte emotionslos und hat mich nicht berührt. Weihnachten spielt eine minimale Randrolle; der einzige Teil des Buchtitels, der Sinn macht ist "-träume". 

Erzählt wird aus zwei Perspektiven, wobei mir der männliche Part anfangs deutlich angenehmer vorkam. Gegen Mitte des Werks lernt man die weibliche Hauptfigur etwas besser kennen und ich konnte mich ein klein wenig besser in sie hineinversetzen. Möglicherweise wäre ein anderer Aufbau, in dem anfangs vielleicht über mehrere Kapitel hinweg zunächst nur eine Perspektive (- Gemmas -) präsentiert wird, sinnvoller gewesen (da man Figuren, die man etwas länger kennt, negatives Verhalten eventuell eher nachsieht).

Meine mit Ach und Krach 3 Sterne basieren auf der vielversprechenden und durchaus ausbaufähigen Grundidee zur Story, dem logisch strukturierten Aufbau der Geschichte an sich und den Szenen um den treuherzigen Vierbeiner Kuro.

Fazit: Dieses Werk war leider nicht mein Fall, obwohl ich es wirklich - allein schon der freundlichen Autorin zuliebe - unbedingt ins Herz schließen wollte. Ich möchte allerdings darauf hinweisen, dass viele andere Teilnehmer meiner Leserunde einen positiven Eindruck hatten und dies hier lediglich mein persönliches Empfinden widerspiegelt.