Rezension

Leider wenig Spannung

Todesreigen - Andreas Gruber

Todesreigen
von Andreas Gruber

Bewertet mit 3 Sternen

Sabine Nemez und ihre Kollegin Tina Martinelli ermitteln in mehreren Fällen, in denen Mitarbeiter des BKA bzw. deren Angehörige ums Leben kamen. Die Warnung, von diesen Fällen die Finger zu lassen, führt genau zum Gegenteil und so erleben wir eine Ermittlung mit vielen Unbekannten und etlichen Irrungen und Wirrungen. 

Dies war das 5. Buch von Andreas Gruber, das ich gelesen habe. Von seinen bisherigen Büchern war ich total begeistert, weshalb ich mich auch auf Todesreigen gefreut habe. Doch nach einem vielversprechenden Prolog schaffte es der Autor leider nicht, die Spannung aufrecht zu erhalten. Die Geschichte zieht sich aufgrund der vielen Beteiligten ewig hin, teilweise werden Nebensächlichkeiten (z.B. ein Logo) beschrieben, die für die Handlung tatsächlich nicht wichtig sind. Lediglich die letzten 150 Seiten waren dann wieder spannend, sodass ich sie in einem Rutsch lesen konnte.

Ich habe für das Buch ungewöhnlich lange gebraucht; teilweise konnte ich am Ende des Buches Namen, die am Anfang des Buches vorkamen, schon nicht mehr zuordnen. Leider gab es auch Kleinigkeiten, die bei mir den Lesefluss einfach gestört haben. Zum Beispiel dürfte es in Frankfurt keine weißen Taxis geben, die Aussprache des Wortes звук ist falsch wiedergegeben und es wird beschrieben, dass es heißer Sommer ist, aber kurz nach 20 Uhr ist schon dunkle Nacht. Zusätzlich gab es doch etliche Tippfehler und ich hoffe, vor Druck der nächsten Ausgabe wird das Buch noch einmal lektoriert.

Nach all dem Negativen kann ich aber noch sagen, dass die Darstellung der Charaktere Andreas Gruber wieder sehr gut gelungen ist. Auch das Verhältnis zwischen Sabine und Sneijder wird sehr gut beschrieben und man kommt Sneijder als Person noch näher als in den letzten Bänden. Und obwohl die ganze Geschichte doch sehr konstruiert ist, ist sie in sich schlüssig und nachvollziehbar. 

Insgesamt ist Todesreigen ein solider Krimi, der aber einige Schwächen aufweist. Ich hoffe, das nächste Buch ist wieder spannender.